19. April 2025
BogenLandkreis Straubing-BogenStraubing

2018: 47 Millionen Euro für die Städtebauförderung in Niederbayern

(ra) Mit fast 47 Millionen Euro Fördermitteln in allen Städtebauförderungsprogrammen haben Freistaat, Bund und EU den Städten und Gemeinden in Niederbayern im vergangenen Jahr erneut eine Rekordsumme zur Verfügung gestellt. Gelungene Beispiele sind die Instandsetzung des Pulverturms in der Stadt Straubing sowie der Umbau der Bahnhofstraße in Bogen.

Maßgeblich verantwortlich für die hohe Summe der Mittel waren die im Mai aufgelegten Förderinitiativen der Bayerischen Staatsregierung „Innen statt Außen“ und „Flächenentsiegelung“, für die der Freistaat zusätzliche rund 11 Millionen Euro nach Niederbayern gegeben hat. Damit ist ein starker Anreiz geschaffen, die Orts- und Stadtentwicklung noch konsequenter auf die Stadt- und Ortskerne zu konzentrieren, vorhandene Potentiale zu nutzen und damit letztlich auch weitere Flächenversiegelungen an den Ortsrändern zu reduzieren.

„Besonders ‘Innen statt Außen’ ist für unsere niederbayerischen Kommunen sehr attraktiv, weil hier ein Fördersatz von bis zu 90 Prozent möglich ist“, hob am Dienstag Regierungspräsident Rainer Haselbeck in einer Pressemitteilung hervor.

„Damit können nun auch Projekte zur Beseitigung von Leerständen angepackt werden, bei denen man bisher wegen der hohen Belastungen für den Gemeindehaushalt zurückgeschreckt ist“, so Haselbeck weiter.

Ein gelungenes Beispiel aus dem Jahr 2018 ist die Instandsetzung des Pulverturms in der Stadt Straubing. Der im 15. Jahrhundert errichtete Turm zeigte schon seit Längerem erhebliche Schädigungen am Mauerwerk und in der Dachkonstruktion. Die durchgeführte Sanierung zielte insbesondere darauf ab, durch Fäulnis zerstörte Holzbauteile des Dachtragwerks auszutauschen, Risse und offene Fugen im Mauerwerk zu schließen und einzelne verwitterte Ziegelsteine auszutauschen.

Seit 1963 dient der Turm als Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege. Nach der Sanierung ist nun geplant, das Gebäude verstärkt für Gedenkfeiern oder temporäre Ausstellungen zu nutzen. Damit rückt dieses bedeutende Bauwerk noch stärker in das Bewusstsein der Straubinger Bürger. Der Pulverturm bildet den Eckpunkt des nördlichen und westlichen Stadtmauerabschnitts, die teilweise ebenfalls in diesem Zuge umfassend saniert werden konnten.

Der Pulverturm noch im Bauzustand: Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten waren notwendig, wie beispielsweise hier im Bereich des Übergangs vom Dachstuhl zur Außenmauer. – Foto: Stadt Straubing

Aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ konnten für dieses Sanierungsprojekt mit Gesamtkosten in Höhe von rund 400.000 Euro bereits Fördermittel zugesagt werden.

Ein Beispiel aus dem Landkreis Straubing-Bogen ist der Umbau der Bahnhofstraße in Bogen. Die Bahnhofstraße bildet aus Richtung Westen kommend den wichtigsten Stadteingang. Die Bogenbachbrücke bildet den östlichen Abschluss der Bahnhofstraße und schließt direkt an den Stadtplatz an. Die Bahnhofstraße, in der Geschäfte, Wohnungen und öffentliche Einrichtungen bunt gemischt sind, ist gemeinsam mit dem Stadtplatz der zentrale Geschäftsbereich der Stadt. Damit kann die Straße ihrer wichtigen Funktion als Bindeglied zwischen Bahnhof und Stadtplatz besser gerecht werden und die Aufenthaltsqualität der wichtigen Wohn- und Geschäftsstraße konnte wesentlich gesteigert werden.

Umbau der Bahnhofstraße in Bogen: Großzügige Fußgängerbereiche. -Foto: Regierung von Niederbayern

Die Erneuerung der Fahrbahn wird vom Landkreis Straubing-Bogen als Straßenbaulastträger durchgeführt, da die Bahnhofstraße eine Kreisstraße (SR3) ist. Der förderfähige, kommunale Kostenanteil für die Umgestaltung beträgt rund 1,9 Millionen Euro. Davon erhält die Stadt Bogen einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Stadtumbau“ und der Förderinitiative des Freistaats „Innen statt Außen“ von rund 1,2 Millionen Euro.