200 Kilometer quer durch Ostbayern – 13. Regensburger Classic Rallye
In wenigen Tagen ist es soweit: Die 13. Regensburger Classic Rallye startet! Am 26. Juni werden inklusive der sechs Vorausfahrzeuge 161 Teilnehmer die rund 200 Kilometer lange Strecke durch die schönsten Straßen der Oberpfalz zurücklegen, auch Regensburgs Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, Rallye-Legende Walter Röhrl oder Bundestags-Politiker Philipp Graf von Lerchenfeld werden dabei sein. Wenn an jenem Sonntag der Startschuss fällt, liegt hinter den ehrenamtlichen Organisationen vom Automobilclub (AMC) Deuerling eine monatelange Arbeit.

Andere vergleichbare Veranstaltungen beschäftigen zwei oder drei Teilzeitkräfte, wir machen alles nebenbei“, sagt AMC-Chef Max Schneider (61), der 2004 die Idee zur Oldtimer-Ausfahrt hatte. Gemeinsam mit Co-Organisator Christian Dünnes vom gleichnamigen Autohaus war der Versicherungsmann aus Deuerling zum damaligen Rathauschef Hans Schaidinger marschiert und hatte dem von seinen Vorstellungen einer „Mille Miglia der Oberpfalz“ erzählt. Schaidinger war begeistert, die Regensburger Classic geboren.
Als Erstes kommt die Mittagspause
Heute ist das Kind groß geworden, „mehr als die 161 Starter gehen nicht“, ist Schneider überzeugt. Ihm stehen bei der Veranstaltung rund 80 freiwillige Helfer zur Seite, die Hauptarbeit im Vorfeld aber leisten er und seine Lebensgefährtin Bibiane Roßkopf (49). Dabei gilt: Nach der Rallye ist vor der Rallye.
Denn schon jeweils im November geht es los mit den Vorbereitungen der nächsten Auflage des Motorsport-Klassikers, der im darauffolgenden Sommer stattfinden wird. „Das Erste, was wir finden müssen, ist der Ort der Mittagspause“, erklärt Schneider. „Das ist ein Highlight. Dort stehen die Autos entlang der Route am längsten, dort müssen alle Fahrer Platz finden, es muss ein stilvolles Ambiente sein. Mit dem Maybach-Museum in Neumarkt haben wir heuer bestimmt einen Volltreffer gelandet.“ In den Jahren zuvor machte der Tross Halt auf Gut Schelmerhof, im Gasthof Eisvogel in Bad Gögging oder beim Winkler-Bräu in Lengenfeld.
Die heiße Phase
In den letzten drei Monaten vor der Rallye gibt es alle zwei Wochen eine Sitzung, dem Organisationsteam gehören auch noch Rallye-Professor Jürgen Ipfling, Andreas Pfuhl, Thomas Scheuerer, Chris Liehl und Bernd Beyer an. Der Mailverkehr mit den Teilnehmern nimmt zu, weil die jetzt doch noch ihr Auto oder den Beifahrer ändern, das Programmheft wird entwickelt, die Werbung abgestimmt, das Bordbuch geschrieben, die Planungen bis ins letzte Detail besprochen. Und immer wieder kommt eine neue Mail, mit der irgendwer irgendetwas will…
Am Tag vor der Veranstaltung treffen sich rund 80 Helfer morgens um 8 und holen aus der AMC-Garage bei Steinerbrückl das Material. Denn für die Präsentation am Domplatz müssen maßgefertigte Rampen aufgestellt werden, mit Hütchen werden die Plätze vor der Kathedrale genau abgesteckt. „Sonst bringen wir die vielen Autos ja nicht unter“, sagt Schneider. „Fast jeder Starter will da dabei sein, 120 Fahrzeuge stehen vor dieser grandiosen Kulisse.“
Der Rallye-Tag
Am Sonntagmorgen treffen sich die Helfer schon um 6 Uhr. Die 16-Meter-Startrampe kommt auf den Neupfarrplatz, für ältere Fahrzeuge werden Ölauffangbehälter aufgestellt, Bindemittel steht bereit. Zuschauerpunkte werden mit Betreuern besetzt. Wichtigste Aufgabe beim Start ist es übrigens zu verhindern, dass Zuschauer vor die Autos laufen.
Max Schneider begrüßt die Starter um 7 Uhr zum Frühstück im Haus Heuport. Danach macht er sich als Erster auf den Weg. Mit seiner Cobra fährt Schneider noch vor den Vorausfahrzeugen los, sein Auto ist der erste Oldtimer auf der Strecke – aber ohne Startnummer. Er ist immer nahe am Feld, kann zur Not direkt vor Ort eingreifen.
Doch wenn Max Schneider dann wieder in Regensburg eintrifft, hat ihn der Rallyeleiter-Stress sofort wieder: Von jeder Wertungsprüfung kommt ein Motorradfahrer und bringt als Kurier die Ergebnisse. „Um halb sieben trifft der letzte Fahrer im Ziel ein, eine halbe Stunde später hängen schon alle Listen mit den Ergebnissen.