Niederbayern

10,4 Millionen Euro für den Umweltschutz in Niederbayern

(ra) Rund 10,4 Millionen Euro konnten im vergangenen Jahr in den Naturschutz in Niederbayern investiert werden – und damit rund 500.000 Euro mehr als noch im vergangenen Jahr. Mit den Zuschüssen von Freistaat, Bund und Europäischer Union wurden unter anderem Projekte zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten, zur Bewahrung attraktiver Erholungsräume und für die Umweltbildung unterstützt.

„Deutliche Steigerungen gegenüber dem Vorjahr konnten beim Klimaprogramm Bayern 2050 (KLIP 2050) erreicht werden“, heißt es in einer Mitteilung der Regierung von Niederbayern, die regio-aktuell24 am Dienstag erreichte.. Für Maßnahmen zur Wiedervernässung in Mooren wurden über 370.000 Euro ausbezahlt. Die Sicherung und Optimierung der betreffenden Moore als natürliche CO2-Speicher dienen sowohl dem Klimaschutz sowie dem Erhalt der biologischen Vielfalt, da Moore ein Lebensraum für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten sind.

Eine weitere erhebliche Steigerung ergab sich durch das Ende 2015 begonnene Bundesprojekt „ArKoNaVera“ zur Erhaltung der Flussperlmuschel in den Landkreisen Regen, Freyung-Grafenau sowie Landkreis und Stadt Passau. Die Flussperlmuschel ist eine Art, für deren Erhaltung Deutschland europaweit eine ganz besondere Verantwortung hat, da sie hier besonders häufig vorkommt. Innerhalb Deutschlands stellt Niederbayern einen Verbreitungsschwerpunkt dar.

Aber auch bei der Förderung der Umweltbildung stiegen die Auszahlungen um 14 Prozent auf insgesamt rund 340.000 Euro. In den sonstigen Förderbereichen bewegten sich die Ausgaben in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

 

Beim Vertragsnaturschutzprogramm mit dem Vertragsnaturschutzprogramm Wald erhielten Land- und Forstwirte rund 3,5 Millionen Euro als Gegenleistung für die schonende Bewirtschaftung ihrer Grundstücke. Mit den Fördergeldern werden unter anderem der Verzicht der Landwirte auf Düngung und Pflanzenschutz, die Einhaltung bestimmter Schnitttermine oder eine extensive Weidewirtschaft beispielsweise auf den Wacholderheiden im Altmühltal honoriert. Im Wald bezieht sich die Förderung entweder auf flächigen Nutzungsverzicht oder die Schonung von Biotopbäumen und Biberrandstreifen. Diese Maßnahmen sollen speziell selten gewordenen Lebensräumen und Arten das Überleben in einer immer intensiver genutzten Landschaft ermöglichen. Insgesamt arbeiten in Niederbayern inzwischen ca. 2000 landwirtschaftliche Betriebe im Rahmen dieses Programms mit den Naturschutzbehörden zusammen.

Dazu kommen noch fast 2,16 Millionen Euro für die Pflege und die Erhaltung der niederbayerischen Kulturlandschaft über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien. Mit Hilfe dieses Programms werden zum Beispiel schwieriger zu bewirtschaftende, ökologisch wertvolle Biotope wie Magerrasen, Feuchtwiesen und Moore erhalten oder Streuobstwiesen und Hecken neu angelegt. Auch hier werden die Maßnahmen vorrangig von örtlichen Landwirten durchgeführt. Für einige Betriebe hat sich die Durchführung von Landschaftspflegearbeiten zu einem wichtigen zweiten Standbein entwickelt, dass gerade auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zur Stabilisierung des Betriebseinkommens beiträgt.

Weitere Gelder wurden für die Gebietsbetreuung ökologisch wertvoller Gebiete, staatliche Maßnahmen des Naturschutzes, den Ankauf ökologisch wertvoller Flächen, das Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten sowie EU-Projekte wie das Granitzentrum Hauzenberg und das Graphitmuseum Kropfmühl – beide im Landkreis Passau – zur Verfügung gestellt.