2. Juli 2025
Geiselhöring

„100 Ideen für Geiselhöring“: SPD diskutiert kulturelle Zukunft der Stadt

(rp) Kulturinitiativen stehen in Geiselhöring vor großen Herausforderungen. Bei der Auftaktveranstaltung der SPD-Reihe „100 Ideen für Geiselhöring“ forderten Bürger*innen mehr kulturelle Angebote, Räume und Anerkennung. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der Wunsch nach einem zentralen Veranstaltungsort und der Ausbau kreativer Freiräume.

Sammelten Ideen um Kultur in Geiselhöring zu initiieren und zu unterstützen: (von links) SPD-Bürgermeisterkandidat Ludwig Kerscher, Schriftführer Rainer Pasta, Ortsvorsitzende Barbara Kasberger und Franz Bayer.

Im Rahmen der ersten Ideenrunde der SPD am Mittwochabend in der Taverne Korfu stand das Thema „Kultur“ im Fokus. Ludwig Kerscher, Bürgermeisterkandidat der Geiselhöringer SPD, stellte gleich zu Beginn klar: „Kunst und Kultur sind nicht bloß Freizeitgestaltung. Sie bilden gesellschaftliche Debatten ab und helfen, über den Alltag hinauszudenken.“ Kultur brauche Innovation, Toleranz, Austausch und Räume. Daran fehle es in Geiselhöring vielerorts.

Stadtzentrum als kultureller Treffpunkt

Ortsvorsitzende Barbara Kasberger betonte, dass bei Bürgerbeteiligungen zu Städtebauprojekten seit Jahrzehnten immer wieder der gleiche Wunsch geäußert werde: ein Begegnungs- und Veranstaltungsort im Herzen der Stadt. Ein solcher Raum würde nicht nur das Stadtbild aufwerten, sondern auch der Jugendarbeit, den Vereinen und der lokalen Wirtschaft zugutekommen. Regelmäßige Veranstaltungen könnten neue Impulse für Gastronomie und Handel bringen.

Die Teilnehmenden der Veranstaltung waren sich einig: Geiselhörings Innenstadt verändere sich rasant. Leerstand, soziale Entmischung und der Rückgang öffentlicher Treffpunkte erforderten neue Konzepte. Kultur könne hier als Impulsgeberin dienen – für gesellschaftlichen Dialog ebenso wie für die Stadtentwicklung selbst.

Fehlende Räume und kulturelle Sichtbarkeit

Franz Bayer verwies auf zahlreiche leerstehende Gebäude, die sich für kulturelle Nutzungen eignen würden. Doch es mangele nicht nur an geeigneten Räumen. Auch Auftrittsmöglichkeiten für Bands, Bühnen für Darstellende Künste oder Ausstellungen für zeitgenössische Kunst seien kaum vorhanden. Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: „Kultur braucht Freiräume zum Leben – auch im übertragenen Sinn. Die Offenheit in der Stadt nimmt ab, Vertrauen in Kulturschaffende muss wachsen.“

Rainer Pasta ergänzte mit einem erweiterten Kulturbegriff: „Kultur umfasst alles Menschengemachte – von Musik über Sprache bis hin zu Bräuchen. Es ist unmöglich, sich nicht mit Kultur zu befassen.“ Sie ermögliche Identitätsbildung und soziale Teilhabe.

Werbung
Nachrichten per WhatsApp

Nachrichten per WhatsApp

Nutzen Sie unsere WhatsApp-Nachrichten. Sie erhalten am Abend auf Ihr Handy einen Auszug unserer aktuell erschienen Nachrichten. Bei wichtigen Ereignissen versenden wir auch tagsüber per WhatsApp Informationen.

Name
Name
Vorname
Nachname

Einladung zum Kulturstammtisch beim Bürgerfest

Im Fazit der Diskussionsrunde hieß es, Kunst und Kultur bräuchten in Geiselhöring eine Lobby. Nur so könnten die Ideen und Anliegen der Kulturschaffenden in den Stadtrat getragen werden. Neben etablierten Vereinen und Künstler*innen gebe es viele kreative Köpfe, die bisher keine Möglichkeiten zur Umsetzung ihrer Projekte gefunden hätten.

Ortsvorsitzende Barbara Kasberger schloss die Veranstaltung mit einer Einladung: Beim kommenden Bürgerfest lädt die SPD zum „Kulturstammtisch“ ein. Dort können Bürger*innen ihre Sichtweisen einbringen und über neue Ideen für Geiselhöring diskutieren. Ziel sei es, gemeinsam kulturelle Perspektiven für die Stadt zu entwickeln.