ÖDP: Keine Erdgas-Exploration im Freistaat Bayern!
(ra) Die Bayerische Staatsregierung und der Landtag sollten sich nicht mit den Bohrungen nach Erdgas in Oberbayern abfinden. Alle Verantwortlichen, insbesondere den zuständigen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger forderten am Donnerstag die Teilnehmenden der ÖDP-Kreishauptversammlung im Hotel Gäubodenhof in Straubing auf, diese Projekte des kanadischen Konzerns Genexco in keiner Weise zu unterstützen und alles zu unternehmen, damit Planungen und Bohrungen zur Erdgasexploration im Freistaat Bayern sofort beendet werden.
Für die ÖDP-Mitglieder besteht jetzt der begründete Verdacht, dass insgeheim die Ziele des geltenden bayerischen Klimaschutzgesetzes (Klimaneutralität Bayerns bis 2040) aufgegeben werden sollen: „Wer investiert 2024 in ein Projekt, das nach kurzer Zeit bereits wieder aufgegeben werden muss, weil es mit den geltenden gesetzlichen Klimazielen nicht vereinbar ist?“, fragen sie.
In einem Schreiben, welches die ÖDP den lokalen Abgeordneten des Landtags weiterleiten, gehen sie darauf ein, dass Erdgas zu großen Teilen aus dem extrem klimaschädlichen Methan bestehe, welches auf 20 Jahre gerechnet 84-mal klimaschädlicher sei, als CO2 und somit die Erderhitzung fördere. Ein solcher Stoff könne nicht als „Brückentechnologie“ in eine klimaneutrale Zukunft genutzt werden. Wörtlich heißt es: „Erdgas muss künftig unter der Erde bleiben. Wer heute in die Erschließung neuer Lagerstätten investiert, plant ganz offensichtlich weit über den Zeitpunkt 2040 hinaus, die fossile Gefährdung der Zukunft von Kindern und Enkeln in Kauf zu nehmen.“
Um von dem schädlichen Fracking-Erdgas wegzukommen, müsste massiv in die Einsparung von Erdgas investiert und nicht neue Erdlöcher aufgemacht werden. Sie ÖPD fordert in diesem Zusammenhang: Keine neue Erdgasheizung ab sofort! Die Zukunft braucht Elektrifizierung in allen Bereichen. Hören wir endlich auf die Klimawissenschaftler!“ UN Generalsekretär António Guterres spreche mittlerweile von einem Zusammenbruch des Klimas. Das 1,5 Grad-Ziel sei leider schon erreicht worden. Viele Fachwissenschaftler seien geschockt von der Intensität der Wetterextreme. Sechs der Klima-Kipppunkte würden in den nächsten Jahren als gesichert überschritten gesehen werden.
Die ÖDP-Mitglieder rufen in ihrem Schreiben alle Verantwortlichen auf: „Machen Sie sich nicht mitschuldig an dem Elend, welches die neuen Erdlöcher und das Fracking-Verfahren für Klima und Trinkwasser anrichten. Machen Sie Ihren Job: Eine klimasichere Zukunft für Bayern braucht neben dem Ausbau von Windkraft und Fotovoltaik wirksame politische Impulse für die effizient-sparsame Nutzung klimaneutraler Energien.“