B20-Sperrung: Gefährliche Irrwege auf der Umleitungsstrecke
(jh) Seit Dienstag ist die B20 im Bereich der Donaubrücke komplett gesperrt. Die Umleitung führt größtenteils über Straubing-Sand und Bogen. Mehrere Unfälle, bei denen Meschen zum Teil schwer verletzt wurden, haben sich bereits ereignet. Zahlreiche Verkehrsteilnehmer irren in der Umgebung herum. Dies nicht zuletzt durch eine veränderte, bislang bestehende Verkehrsregelung an Einmündungen und Kreuzungen. Vier Bereiche fallen hier besonders stark auf:
Kreuzung Bogen/Hutterhof (von der Brücke kommend)
Wer von Bärndorf (A3, Hunderdorf, Degernbach) oder von der Franz-Xaver-Hafner-Brücke (Schambach, Straubing-Sand) zur Kreuzung Bogen/Hutterhof kommt, der wird feststellen, dass er hier nur nach rechts abbiegen darf. Will jemand zum Wiesenhof, nach Pfelling oder Niederwinkling, der muss zuerst einmal in Richtung Bogen fahren.

Ortsfremden wird das Navi ständig erklären „Bitte wenden Sie!“ – doch wo? Erste Möglichkeit ist die Zufahrt zum Wasserübungsplatz. Dazu muss der Verkehrsteilnehmer links abbiegen. Bei Gegenverkehr kann sich schnell ein Stau zurück zur Hutterhof-Kreuzung bilden. Das wenden an der Verkehrsinsel ist für einen Autofahrer kein Problem, Lkw-Fahrer haben schon etwas zu rangieren. Wendemöglichkeit also meist nur für ein Fahrzeug möglich. Bei entsprechendem Verkehrsaufkommen ein durchaus längerer Vorgang.
Gefährlicher wird das Wenden an Wieseneinfahrten. An der Zufahrt zum Bogener Stadtplatz über die Deggendorfer Straße schafft ein Autofahrer eine Korrektur genauso, wie an der Zufahrt zur Kotaustraße (NORMA). Jedes Mal muss aber die Fahrt als Linksabbieger bei größerem Verkehrsaufkommen nicht ungefährlich fortgesetzt werden. Für den Chauffeur eines Sattelzuges wird es schon schwieriger, wenn überhaupt realisierbar. Also ertönt es aus dem Lautsprecher des Navis weiterhin in Engelsgeduld „Bitte wenden Sie!“ Die Geduld des Verkehrsteilnehmers wird bis nach Oberalteich strapaziert, denn erst am Kreisel kann er endlich zu seiner ursprünglichen Fahrtrichtung zurückkehren.
Wie sich bereits gezeigt hat, missachten einige Zeitgenossen das Rechtsabbiegegebot an der Hutterhof-Kreuzung und biegen einfach links ab. Dazu gehört unter anderem ein 73-jähriger Autofahrer, der sich am Mittwochabend der neuen Regelung widersetzte und mit einem von links kommenden Wagen kollidierte. Resultat: Zwei Verletzte.
Kreuzung Bogen/Hutterhof (von Bogen kommend)
Verkehrsteilnehmer, die aus Straubing, Parkstetten, Oberalteich, Bogen an die Kreuzung kommen und links in Richtung Bogenberg, Hunderdorf, A3 abbiegen wollen, dürfen dies nicht. Lediglich mit Ziel Irlbach und Straßkirchen ist es erlaubt. Auf keinen der beiden hier gezeigten Bilder ist zu erkennen, dass auch Verkehrsteilnehmer, die wieder zur B20 in Richtung Landau zurückkehren wollen, abbiegen müssen.
Einigermaßen Ortskundige mit großem Ziel Bärndorf werden jetzt versuchen an passender Stelle zu wenden, die anderen nehmen eine größere Umfahrung in Kauf: Sie alle müssen über Niederwinkling ihre Fahrt vorsetzen. Wer zur A3 will, der nimmt dort die Auffahrt Niederwinkling/Schwarzach.
Die anderen fahren weiter nach Schwarzach und biegen dort links in Richtung Geising, Degernbach ab, um am Bärndorfer Kreisel ihr ursprüngliches Ziel wieder aufnehmen zu können.
Es kommt aber immer wieder vor, dass Verkehrsteilnehmer nicht glauben können, dass sie nicht nach Bogenberg fahren dürfen. Also biegen sie hier trotzdem auch nach links ab.
An der Einmündung rechts zur Kreisstraße 22 (Xaver-Hafner-Brücke) bzw. nach links zur Staatsstraße 2139 (Bärndorf) gibt es ein „Rechtsgebots“-Schild – also nach links abbiegen verboten.
Dass das Abbiegen nach links missachtet wird, kommt nicht selten vor. Zu einem Unfall ist es glücklicherweise nach Informationen von regio-aktuell24 an dieser Stelle noch nicht gekommen. Die Alternative für Ortskundige: In der Stadt Bogen bei der Nepomukbrücke in die Bayerwaldstraße einbiegen und Richtung Bärndorf (Bärndorfer Kreisel) die Fahrt fortsetzen.
Abknickende Vorfahrstraße von der SR 22 in die SR 12
Im Zuge der Umleitung wurde an der Einmündung der Kreisstraße SR 22 (Brücke – Schambach/Straßkirchen) zur SR 12 (Richtung Sand) eine abknickende Vorfahrtsstraße eingerichtet. Bisher waren die Verkehrsteilnehmer auf der SR 22 vorfahrtsberechtigt. Wer jetzt von der Brücke kommend Richtung Sand fährt bzw. entgegengesetzt unterwegs ist, der hat freie Fahrt.
Dass es für eine Reihe von Verkehrsteilnehmern eine ungewöhnliche Verkehrsführung ist, zeigt schon darin, dass sich viele, die aus Sand kommen am Einmündungsbereich trotzdem vorsichtig hineintasten.
Glasscherben (Pfeil) deuteten am Freitagmittag darauf hin, dass es schon mindestens zu einem Unfall gekommen sein musste.
Am Samstagnachmittag ereignete sich an dieser neu geregelten Einmündung ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem insgesamt fünf Personen verletzt wurden.
Sehr viel Zeit müssen Verkehrsteilnehmer mitbringen, die aus Schambach/Straßkirchen kommen. Sie befinden sich vor einem „STOPP“-Schild. Wenn sie geradeaus fahren wollen, müssen sie warten bis aus Richtung Sand einmal eine Lücke frei wird. Extrem viel länger müssen sie an dieser Stelle ausharren, wenn sie beabsichtigen, nach links in Richtung Sand abzubiegen. Dass aus beiden vorfahrtsberechtigten Richtungen niemand kommt, erfordert sehr viel Geduld.
Zwei Umleitungen:
Sperre Bahnunterführung Schambach, Sperre B20 Donaubrücke

Wer auf der Umleitungsstrecke Richtung Süden unterwegs ist, findet auf der Xaver-Hafner-Brücke zwei Hinweisschilder bezüglich einer Umleitung.
Das erste Schild lässt den Verkehrsteilnehmer wissen, dass er geradeaus fahren sollte. Nur rund 100 Meter weiter kommt das nächste gelbe Schild, welches der Umleitung zufolge aussagt, dass jetzt nach links abgebogen werden sollte. Dieses zweite Schild ist nicht für die B20-Umleitung gedacht, sondern für alle, die nach Straßkirchen wollen, aber bei Schambach aufgrund der Baumaßnahmen an der Bahnunterführung über Ainbrach und Irlbach fahren müssen. Kein Wunder also, dass so mancher plötzlich in Irlbach landet, obwohl er eigentlich zur B20 kommen möchte.
„Bei uns wenden täglich mehrere Busse und Lkw“, weiß ein Frau aus Irlbach gegenüber regio-aktuell24. Gleich nach der Abfahrt von der SR 22 in Richtung Irlbach erkennt man an der Abzweigung Herrmannsdorf/Ainbrach, dass hier schon mehrere größere Fahrzeuge ihre Fahrt korrigierten.
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Wer ist für diese Irrwege verantwortlich. Von Seiten des Landratsamtes erfuhr regio-aktuell24, dass die Umleitung in der Verantwortung des Staatlichen Bauamtes Passau liegt. Wir werden uns also am Montag mit den Verantwortlichen dieser – wie sich zeigt nicht ungefährlich veränderten – Umleitungsstrecke in Verbindung setzen und nachfragen, ob sich bis Ende Oktober diese Streckenführung bzw. diese Beschilderung so bleiben wird. Denn die Baumaßnahme wird sich aller Voraussicht nach noch über einen Monat hinziehen.