US-Girl Lindsay Flory fühlt sich in Deutschland richtig wohl
(ra) Dass Lindsay Flory eine Karriere als Volleyballerin einschlagen würde, war einerseits logisch – und auf der anderen Seite auch wieder nicht. Denn die Mutter, Trainerin auf dem College, hatte naturgemäß Einfluss auf den Weg ihrer Tochter; zugleich aber, erzählt die neue US-amerikanische Zuspielerin der Roten Raben, war es den Eltern immer ganz wichtig, dass ihre Kinder zu nichts gezwungen wurden, sondern sich frei und selbstbestimmt entwickeln konnten.
Und während bei ihrem kleinen Bruder das sportliche Pendel in Richtung Basketball ausschlug, verschrieb sich Lindsay dem Volleyball. Von 2015 bis 2018 spielte sie im Team der Louisiana State University, wo sie studierte und den Bachelor in Betriebswirtschaftslehre machte. Als sie die Uni verließ, erinnert sich die heute 24- Jährige, „hatte ich das Gefühl: Das kann es mit Volleyball noch nicht gewesen sein. Ich hatte Geschmack daran gefunden!“
So wagte sie 2019 den Schritt über den großen Teich, kam nach Europa und heuerte bei Bundesligist Schwarz-Weiß Erfurt an, wo damals Florian Völker als Trainer arbeitete, der heutige Raben-Chefcoach. Zwischen den beiden herrschte gleich eine so gute sportliche Verbindung, dass Lindsay rückblickend über ihren Wechsel nach Deutschland sagt: „Das war die beste Entscheidung!“
Im vergangenen Jahr machte sie den nächsten Karriereschritt und ging zum SC Potsdam, mit dem sie das DVV-Pokalfinale und in der Bundesliga das Playoff-Halbfinale erreichte, wobei die Brandenburgerinnen in beiden Wettbewerben im Viertelfinale die Roten Raben ausschalteten. An diese Erfolgserlebnisse nach hart umkämpften Duellen kann sich Lindsay Flory noch gut erinnern – und hofft, mit ihrem neuen Club in der kommenden Saison ähnlich reüssieren zu können: „Ich denke, wir sind eine wirklich gute Mannschaft, die viel erreichen kann.“
Privat beschreibt sich die Neu-Vilsbiburgerin als jemand, „der das Reisen liebt“, und als „ziemlich spontane Person“. Da ist es quasi folgerichtig, dass sie sich über das, was nach ihrer Laufbahn als Profisportlerin kommen könnte, noch keine vertieften Gedanken gemacht hat: „Vielleicht bleibe ich in der Welt des Volleyballs und werde zum Beispiel als Spielerberaterin tätig, aber ehrlich gesagt bin ich nicht so der Typ, der lange in die Zukunft plant.“
Umso mehr wird Lindsay Flory – die übrigens in Lexington/Kentucky zur Welt kam, der gleichen Stadt wie Hollywood-Star George Clooney – alles daran setzen, in der bevorstehenden Saison 2021/22 im RabenNest mit ihren Teamkolleginnen so erfolgreich wie möglich abzuschneiden.