Gesundheit

Körperliche Aktivität kann helfen, Beweglichkeit und Lebensfreude zu erhalten

(djd). Einfach mal zum Bäcker gehen, aufs Rad steigen, Freundinnen und Freunde im vierten Stock besuchen oder im Meer schwimmen: Mobilität ist für die meisten Menschen etwas Selbstverständliches. Die Diagnose Multiple Sklerose (MS) erschüttert diese Selbstverständlichkeit: Denn Betroffene werden meist von Anfang an von der Angst um ihre Mobilität begleitet.

Wer sich bewegt, bleibt länger mobil. Eine für MS-Betroffene oft sehr gut geeignete Sportart ist Nordic Walking. Foto: djd/Sanofi/Getty Images/Westend61

Zum Glück hat sich durch moderne Therapien die Behandlung der Krankheit deutlich verbessert, sodass heute Studien zufolge etwa 17 Jahre nach der Diagnose noch fast 90 Prozent der mit einem DMT therapierten Patientinnen und Patienten ohne Hilfe gehen können. Um die Entstehung von Behinderungen auszubremsen, lässt sich außerdem selbst etwas tun. Denn regelmäßiges körperliches Training kann viel dazu beitragen, mobil zu bleiben.

Die Muskeln stärken, die Lebensqualität verbessern

Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, aber Expertinnen und Experten raten zu Ausdauertraining wie Nordic Walking und gezieltem Krafttraining, um die Muskeln zu stärken und die Koordination zu verbessern. Zusätzlich kann Bewegung auch Begleitsymptome wie Fatigue und depressive Stimmung bessern und allgemein die Lebensqualität deutlich erhöhen. So wie bei Anna aus dem Chiemgau, die mittlerweile seit 11 Jahren mit der Krankheit lebt: „Die MS hat tatsächlich dazu geführt, dass ich aktiver und auch mobiler geworden bin“, berichtet sie im MS-Begleiter-Video auf YouTube.

Werbung

Früher eher eine Couchpotato, brachte die Bekanntschaft mit dem Rollstuhl während eines schweren Schubs sie zum Umdenken: „Seitdem gehe ich so viel wie möglich nach draußen, in die Berge. Ich mache Yoga, ich gehe gerne Stand-up-Paddeln. Ich habe sogar das Bouldern angefangen, obwohl ich Höhenangst habe.“ Wenn es ihr mal nicht so gut geht, versucht sie, die Dinge zu tun, die gerade möglich sind und das Beste aus der Situation zu machen.

Von Tanzen bis Tauchen

Auch Inga hat nach ihrem MS-bedingten Karriereende als professionelle Tänzerin über den Sport zurück ins Leben gefunden: mit Tango Argentino. Heute unterrichtet sie Pilates und bietet als Tanzlehrerin Kurse für Menschen mit neurologischen Einschränkungen an. Ebenso wie Nicole, die trotz MS ihrem Tauchsport treu geblieben ist, und Torsten, der im Rolli mit Vorspannrad über Stock und Stein fährt, berichtet Inga von ihren Erfahrungen auf der Website ms-begleiter.de.

Damit wollen sie anderen Betroffenen Mut machen und zeigen, dass MS keinen Stillstand bedeuten muss. Auf der Website ms-begleiter.de sowie in der dazugehörigen Zeitschrift MS persönlich finden sich viele weitere Informationen zum Leben mit MS sowie ein Blog und Unterstützungsangebote.