Illegale Primatenhaltung im Zoo Straubing?
(ra) Der Schimpanse Lutz wird im Zoo Straubing seit knapp fünf Monaten einzeln gehalten, nachdem sein Gefährte im Juni eingeschläfert wurde. Diese Haltung ist nach Ansicht der Aktionsgruppe Tierrechte tierschutzwidrig, tierquälerisch und illegal. Ein von der Aktionsgruppe genannte gültige Gutachten über die Mindestanforderungen für Säugetiere würde die Einzelhaltung von sozial lebenden Tieren wie Primaten ausdrücklich verbieten.
Bereits seit Monaten wird die Haltung des Schimpansen im Zoo Straubing kritisiert. In einem Schreiben wendet sich die Aktionsgruppe Tierrechte jetzt an den Bürgermeister der Stadt Straubing, die Parteien des Stadtrats und das zuständige Veterinäramt und fordert die Behörden mit Nachdruck auf, das Tier in eine geeignete Auffangstation zu überstellen. Simon Fischer, Sprecher und Mitbegründer der Aktionsgruppe, erklärte am Montag gegenüber regio-aktuell24: „Schimpansen gehören zu den Menschenaffen und gelten als eine der sensibelsten und sozialsten Tiere der Erde. Die Einzelhaltung kann bei diesen Tieren zu schweren Verhaltensstörungen und seelischem Leiden wie Depressionen führen. „Es steht außer Frage, dass die Einzelhaltung beendet werden muss und das nicht morgen, sondern bereits gestern.“
Viel zu lange hätten die zuständigen Behörden bereits weggesehen. „Sollte hier nicht umgehend etwas passieren, prüfen wir juristische Schritte gegen den Zoodirektor, aber auch gegen das Veterinäramt“, so Fischer. So zieht die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern auch Dienstaufsichtsbeschwerden und eine Strafanzeige gegen den Abteilungsleiter des Veterinäramtes wegen Verstoß gegen die Garantenpflicht in Erwägung.