Clever reagiert: 65-Jährige aus Wallkofen vereitelt Schockanruf-Masche
(pol) Eigentlich sollte eine 65-Jährige aus Wallkofen (Stadt Geiselhöring) Opfer eines dreisten Telefonbetrugs werden – doch sie durchschaute die Masche und half damit, zwei mutmaßliche Täter hinter Gitter zu bringen.
Am Donnerstagvormittag klingelte ihr Festnetztelefon. Ein Mann stellte sich als Staatsanwalt vor und behauptete, ihre Enkelin habe einen schweren Unfall verursacht. Nur eine hohe Kaution könne eine Haft verhindern. Die Frau blieb ruhig und ahnte sofort, dass etwas nicht stimmt. Statt in Panik zu geraten, informierte sie die Polizei – und spielte den Betrügern ein raffiniertes Schauspiel vor.
Sie tat so, als packe sie eine Tasche voller Goldbarren und Bargeld. Tatsächlich war diese leer. Einen angeblichen „Mitarbeiter des Amtsgerichts“ ließ sie damit abziehen. Der 28-jährige Abholer kam jedoch nicht weit: Noch am Mittag stoppte ihn eine Polizeistreife an der A3 bei Rosenhof.
Doch die Betrüger gaben nicht auf. Am Nachmittag meldeten sie sich erneut, verlangten weitere Wertsachen und hielten die Frau stundenlang am Telefon. Auch diesmal spielte sie mit – und übergab gegen 16.15 Uhr abermals eine Tasche. Nur wenige Minuten später klickten für den 48-jährigen Abholer die Handschellen.
Beide Männer stammen aus Polen und sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Für die Polizei ist der Fall ein eindrucksvolles Beispiel, wie Zivilcourage und besonnenes Handeln dazu beitragen können, Bandenstrukturen sichtbar zu machen. Für die Seniorin bleibt das gute Gefühl, nicht auf die dreiste Masche hereingefallen zu sein – und gleich zwei Täter aus dem Verkehr gezogen zu haben.