Landkreis Landshut

Bayern geht mit Pfeffenhausen ins Rennen um nationales Wasserstoffzentrum

(ra) Bayern wird sich mit dem Standort Pfeffenhausen beim Bundesverkehrsministerium um das nationale  Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff bewerben. Das hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bekanntgegeben. „Das ist ein Paukenschlag. Wir sind stolz und überglücklich, für unser Bundesland ins Rennen um diese zentrale Zukunftseinrichtung gehen zu dürfen. Unsere Anstrengungen haben sich gelohnt. Für Pfeffenhausen ist das eine Jahrhundertchance“, so die erste Reaktion des Pfeffenhausener Bürgermeisters Florian Hölzl am Freitagabend.

Als Projektstandort steht das Grundstück mit der Flurnummer 691 der Gemarkung Pfeffenhausen im Osten des Markts mit einer Ausdehnung von 12,8 Hektar im Raum.

Hintergrund ist ein Standortwettbewerb des Bundesverkehrsministeriums. In einem mehrstufigen Verfahren wird ein Standort für ein nationales Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff gesucht. Mit dem Zentrum sollen mittelständischen Automobilzulieferern und Start-Ups Entwicklungs-, Zertifizierungs- und Standardisierungseinrichtungen bereitgestellt werden. Weiter soll das Zentrum durch die Setzung gemeinsamer Standards und die Vereinheitlichung von Zertifizierungsprozessen die Zusammenarbeit international verbessern und Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik made in Germany auf dem Weltmarkt zum Durchbruch verhelfen.

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In einem ersten Schritt wird nun das Bundesverkehrsministerium aus den bundesweit eingegangenen Bewerbungen – darunter befindet sich auch die Bewerbung Bayerns mit dem Standort Pfeffenhausen – drei Gewinner küren, die im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung vertieft betrachtet werden. Für den Sommer wird dann die Entscheidung erwartet, an welchem Standort das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff tatsächlich realisiert wird. Baubeginn soll dann schon im Herbst 2022 sein.

Die Bewerbung des Freistaats wird von einem namhaften Konsortium getragen, dem unter anderem die folgenden Unternehmen und Institutionen angehören: Hynergy GmbH, TÜV Süd, MR Plan, TesTneT, Ludwig-Bölkow Systemtechnik, Technische Universität München, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und Helmholtz Institut Erlangen-Nürnberg. Unterstützung erfährt die Bewerbung überdies von zahlreichen Industrieunternehmen.

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Der Markt Pfeffenhausen hat sich in enger Abstimmung mit dem Landkreis Landshut im Dezember 2020 dafür beworben, den Freistaat Bayern beim diesem wichtigen nationalen Wettbewerb vertreten zu dürfen. Dass man nun bayernweit die Nase vorn hat, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Pfeffenhausen liegt zum einen inmitten der Mobilitätsregion München – Ingolstadt – Regensburg – Dingolfing – Landshut und ist für Automobilhersteller und Zulieferer gut erreichbar. Weiter sprechen für den Markt der hohe Versorgungsgrad mit erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Möglichkeiten der Erzeugung grünen Wasserstoffs.

Ohne Berücksichtigung der schon zugeschalteten Windkraftanlagen im Ortsbereich Egg und der geplanten PV-Freiflächenanlagen Englmühle (2 MW) und Burghart (14 MW) lag der Versorgungrad mit elektrischer Energie im Jahr 2019 bei 241,88 Prozent. Ein weiterer Pluspunkt ist die Automobilaffinität des Markts, war doch Pfeffenhausen bis zuletzt Mutterstandort der Firma Brandl Industries mit bis zu 300 Beschäftigten.