Von der Grube zur Fassade – Vom Hafenbecken zum Parkhaus
(ra) Nachdem Spatenstichs am Klinikum Sankt Elisabeth in Straubing vor gut einem halben Jahr hat sich auf der Baustelle bereits einiges getan. Geplant ist, dass der Rohbau Anfang 2022 fertiggestellt wird. Die Folgegewerke des Innenausbaus werden mit zeitlicher Überschneidung getaktet, sodass ein Bezug der neuen Räumlichkeiten für Anfang 2023 anvisiert ist.
Die Baugrube auf der Nordseite wird seit November 2019 emsig im Spezialtiefbau bearbeitet. Wegen der Nähe zur Donau musste der bereits bestehende Hochwasserschutz für den Neubau in Form einer Spundwand, einer Bohrpfahlwand und Wasserhaltung ausgebaut werden. Das Grundwasser wird während des Tiefbaus durch eine temporäre Bauwasserhaltung abgesenkt, die im Zuge des Hochbaus durch eine permanente Wasserhaltung, analog Bestand, abgelöst wird.
Die Tiefbauarbeiten befinden sich in den letzten Zügen, so dass bald der Rohbau beginnen kann. Auf dem Grundstück des Parkhauses haben die Archäologen bisher entgegen aller Befürchtungen keine historischen Relikte in Form von Gegenständen eines römischen Donauhafens gefunden. In Kooperation mit einer Partneruniversität wurden mehrere Bodenproben entnommen und durch C14 (Radiokohlenstoff-) Datierung konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. So fanden die Forscher unter anderem heraus, dass sich im Areal des Parkhauses stehendes Gewässer, also das Hafenbecken befand. Als das Klinikum an der Stelle damals neu gebaut wurde, wurden bereits Reste des Piers und Stege des Donauhafens entdeckt.
Die Straße zwischen Klinikum und Parkhaus wird im Zuge der Gestaltung der Außenanlagen in seiner finalen Form ausgebaut. Derzeit ist ein Teil der bestehenden neuen Straße für die Baustelle abgetrennt. Es kommen Vorplätze zum Klinikum und Parkhaus sowie eine Verkehrsinsel hinzu, so dass ein großzügig angelegter Bereich entsteht. Der jetzige, speziell für die Baustelle geeignete Straßenbelag wird durch eine neue Oberfläche ersetzt.
An der Ecke Uferstraße/ St. Elisabethstraße wird ein Kreisverkehr gebaut. Die Bushaltestelle stadteinwärts verbleibt zur Prävention von Rückstau in den Kreisverkehr an seiner aktuellen Position am Schanzlweg. Die Bushaltestelle stadtauswärts wird in Nähe des neuen Haupteingangs gegenüber einem Taxistand verortet. Die Haltestellen werden im Zuge des Straßenausbaus neu gestaltet.
Geplant ist, dass der Rohbau Anfang 2022 fertiggestellt wird. Die Folgegewerke des Innenausbaus werden mit zeitlicher Überschneidung getaktet, sodass ein Bezug der neuen Räumlichkeiten für Anfang 2023 anvisiert ist. Im Anschluss daran erfolgen weitere Umbaumaßnahmen im Bestand.
Erdgeschoß
Im Erdgeschoß, eine Etage unter dem jetzigen Eingang, wird sich im Anbau der neue Eingangsbereich befinden, das Café, der Kiosk, die Information und Aufnahme sowie das PIZ. Es entstehen neue diagnostische und therapeutische Funktionsbereiche der Kardiologie mit zwei Herzkatheterlaboren (II. Medizinische Klinik) und der Gastroenterologie (I. Medizinische Klinik). Nach Fertigstellung des Neubaus werden die Räumlichkeiten der Funktionsdiagnostik (I. MED) sowie der Gastroenterologie (II. MED) im Bestand umgebaut.
1. Obergeschoß
Auf der Ebene ist im Anbau die neue Klinik der Neurologie mit Station und Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) mit insgesamt 32 Betten geplant.
2. Obergeschoß
Im zweiten Stock des Erweiterungsbaus entsteht die neue Intensivstation mit 20 Betten in Einzelzimmern. Sie ist großzügig bemessen, damit die nötige Medizintechnik ohne Enge platziert werden kann.
Wenn sie bereit steht, wird die bisherige Intensivstation daneben zu einer Intermediate Care Station (IMC) mit weiteren 20 Betten umgebaut. In der Intensivüberwachungspflege IMC werden schwerkranke Patienten betreut, die die Intensivstation bereits verlassen konnten, jedoch im Vergleich zur Normalstation noch erhöhten Pflegebedarf beanspruchen.
1.+2. Untergeschoß, 3. Obergeschoß
In den zwei Untergeschossen des Neubaus werden sich Haustechnikanlagen wie Technikzentrale und Lüftung befinden. Im ersten Untergeschoß des alten Gebäudes hat das Labor bereits seine neuen Räumlichkeiten bezogen. Im Anbau auf gleicher Ebene ist die Nuklearmedizin geplant. Im 3. Obergeschoß werden technische Verteiler- und Lüftungsanlagen installiert.