NiederbayernStraubing

DIE LINKE: Antibiotikamissbrauch in der Tiermast beenden!

(ra) Dringenden Handlungsbedarf beim Antibiotikaeinsatz in der Tiermast sieht die bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte der Partei DIE LINKE. Deren Sprecher Stefan Hölzl erklärte am Mittwoch gegenüber regio-aktuell24, der anhaltend hohe Antibiotikaeinsatz insbesondere in der Geflügelmast sei gerade für Ostbayern hochproblematisch.

Seit dem 1. Juli 2014 soll ein verschärftes Arzneimittelgesetz den Antibiotikaeinsatz in der Tiermast zurückdrängen. Laut Presseberichten über einen bislang noch unveröffentlichten Evaluierungsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums ging der Antibiotika-Einsatz bei Schweinen und Ferkeln zwar zurück. Dagegen hat sich bei Hühnern, Puten und Kälbern kaum etwas verbessert.

„Gerade in Bayern bleibt damit die Gesundheit von Mensch und Tier gefährdet“

Stefan Hölzl

Laut aktuellem Agrarbericht werden in rund 20 500 bayerischen Betrieben insgesamt 4,6 Mio. Legehennen gehalten. 98% der bayerischen Masthähnchen werden mittlerweile in Betrieben mit Beständen ab 10.000 Tierplätzen gehalten. Niederbayern und die Oberpfalz sind als Schwerpunktregion besonders betroffen.

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Der Antibiotikaeinsatz ist in den Augen der linken Tierschützer Folge zu dichter Tierhaltung auf zu engem Raum. „Die verfehlte Landwirtschaftspolitik von CDU/CSU und SPD beschert uns auf Überproduktion angelegte Tierleidfabriken. Statt Steuermitel für gemeinwohlgefährdende Massenproduktion zu verbrennen, setzt DIE LINKE sich für eine Begrenzung der Bestandsdichte auf 2 Großvieheinheiten pro Hektar ein“, so Hölzl.

Diese Begrenzung würde zu einer spürbaren Entlastung der Umwelt, einer Förderung kleinbäuerlicher Strukturen und verbesserter Tiergesundheit beitragen. Tierquälerische Haltungsbedingungen lägen auch nicht im Interesse der Landwirte. So seien Landwirte eine Hochrisikogruppe für Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen.“Tierschutz in der Tiermast ist daher angewandter Menschenschutz“, zeigt sich der LINKEN-Politiker überzeugt.