10. Juli 2025
Eishockey/Inlinehockey

Saisonende – doch Hoffnung für die Straubing Tigers 2019/20

(ra). Die Saison der Straubing Tigers endete letztlich enttäuschend früh im zweiten Erstrundenspiel der Playoffs in Berlin. Dennoch handelte es sich um eine gelungene Spielzeit, die auch angesichts der Vertragssituationen einiger Spieler Hoffnung auf mehr macht. Ist in der Saison 2019/20 mehr drin als in der gerade abgelaufenen Saison?


Drei Mal Eisbären, drei Niederlagen


Die Halbfinalteilnahme 2012 bleibt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte der Straubing Tigers, nachdem die Eisbären Berlin zum dritten Mal die Playoff-Endstation für die Mannschaft von Trainer Tom Pokel waren. Nach der Marathon-Overtime-Niederlage in der 100. Spielminute vor eigenem Publikum (2:3) waren die Niederbayern am darauffolgenden Sonntag in der Hauptstadt einfach nicht stark genug, um den Berlinern mehr als ein Kompliment für ihren Kampfgeist abzuringen. Platz 8 in der regulären Saison und damit das Treffen mit Berlin war vor allem den eigenen Ansprüchen geschuldet, in der finalen Partie gegen Ingolstadt laut SZ noch direkt in das Viertelfinale vorzustoßen.

Nun gilt es, den Rest der Playoffs von außen zu verfolgen und noch einmal die potentiellen WM-Kandidaten für die deutsche Nationalmannschaft anzufeuern, für die es ab dem 10. Mai in der Slowakei ernst wird. In Gruppe A trifft das Team auf Großbritannien, Dänemark, Frankreich, den Gastgeber, Kanada, die USA sowie Finnland. Mit dabei wird dann mit ziemlicher Sicherheit auch Stefan Loibl sein, der 2018/19 in Straubing noch einmal einen großen Schritt machte und seine Torausbeute verdoppelte. Wenn er seine Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Netz besonders gut einbringt, profitiert auch das deutsche Team, das bei Betway eine WM-Sieg-Quote von 51,00 besitzt (Stand 13. März). Die Favoriten sind mit Kanada (3.00), Russland (4.00) und Schweden (4.00) die üblichen Verdächtigen.
Neben den 21 Loibl-Toren überzeugte vor allem die Reihe um Mike Connolly und Jeremy Williams. Letzterer spielte eine MVP-würdige Saison und erzielte 30 Tore sowie 28 Assists (58 Punkte in 52 Spielen).

Insbesondere seine verbesserten Spielmacherqualitäten sprechen für den kanadischen Stürmer, der mit seinem umfangreichen Gesamtpaket auch 2019/20 im Trikot der Tigers angreift. Connolly verbuchte unterdessen 15 Tore, überzeugte jedoch vor allem mit 37 Vorlagen (52 Punkte in ebenso vielen Spielen). Der dritte Sieggarant in der abgeschlossenen DEL-Spielzeit war ohne Zweifel Torhüter Jeff Zatkoff, der sich auf Anhieb in Europa durchsetzte und mit 91 Prozent gehaltener Schüsse eine starke Quote bot. Seine Leistungen hielten Straubing oftmals im Spiel und ermöglichten eine Siegchance.

Hoffnung auf kommende Saison in Straubing groß


Die Hoffnung auf ein erfolgreiches Jahr 2019/20 wird vor allem dadurch genährt, dass viele Leistungsträger ihre Verträge bereits verlängerten, darunter vor allem Abwehrspieler Fredrik Eriksson sowie Stürmer Mike Connolly. „Wir haben in Straubing eine gute Truppe beisammen und die Verantwortlichen sowie die Mitarbeiter kümmern sich sehr gut um uns“, so Connolly. „Man konnte bereits während dieser Saison feststellen, dass hier etwas entsteht und davon will ich auch weiterhin ein Teil sein.“ Weiterhin ein Teil dieser Erfolgsgeschichte möchte auch T. J. Mulock sein, der ebenfalls bis 2020 verlängerte. Schon zu diesem vergleichsweise frühen Zeitpunkt stehen deshalb Großteile der Mannschaft für 2019/20 bereit und versuchen, einen erfolgreichereren Playoff-Lauf hinzulegen.
Die auslaufenden Verträge betreffen in der Abwehr Sena Acolatse, der große spielerische und disziplinarische Defizite aufweist und mit seinen großen Strafen wenig Argumente für einen neuen Vertrag sammelte, sowie Steven Seigo, der immerhin zwei Playoff-Punkte einsammelte. In der Offensive sind es Jared Aulin, der spät aus der Schweiz nach Straubing kam, aber mit seinen 36 Jahren nur eine Zwischenlösung aufgrund von Mitchell Heards Verletzung war. Jener Heard wird sich erstmal von seiner Schulterverletzung erholen müssen, besitzt aber ebenfalls einen auslaufenden Vertrag. Das gleiche gilt auch Kael Mouillierat, der sich gegen die Eisbären ein Bein brach und den Sommer ebenfalls hauptsächlich zur Regenierung benötigt.

Bei den drei weiteren Stürmern handelt es sich um Dylan Wruck, Marco Pfleger sowie Thomas Brandl. Insbesondere letzter erfüllt zwar seine Rolle in den hinteren Reihen gut, sah seine Punktausbeute in den letzten Jahren allerdings eindeutig zurückgehen. Zuletzt waren es nur sechs Punkte in 48 Spielen. Der langjährige Tiger überzeugte vor allem 2016/17 mit 25 Punkten in 43 Partien. Ob Wruck einen neuen Vertrag in Straubing erhält, ist noch deutlich fraglicher als bei Brandl. Wie schon bei den Kölner Haien konnte er nicht an seine erfolgreiche Zeit in Iserlohn anknüpfen. Pfleger machte es unterdessen gut, zeigt sich regelmäßig torgefährlich (9 Tore + 6 Assists / 15 Punkte) und zeigte sich generell verbessert gegenüber seinen Jahren in Nürnberg.

Die Voraussetzungen für die Zukunft der Straubing Tigers sehen deshalb großartig aus. Vielleicht sichert man sich damit schon im März 2020 das direkte Viertelfinale.