6. Mai 2025
Landkreis LandshutLandshut

Alarm: Frauenhäuser am Limit

(ra) Die Leiterin des AWO-Frauenhauses in Landshut, Angelika Hirsch und die Erzieherin im ebenfalls örtlichen Caritas-Frauenhaus, Kerstin Hirsch, beschrieben am Donnerstag auf der Kreisversammlung der Landkreis-Grünen in Altdorf die Situation in den Frauenhäusern der Stadt und des Landkreis Landshut. Das Fazit daraus:

Foto: (von links) Kreisvorsitzende Marlene Schönberger, Angelika Hirsch, Kerstin Hirsch, Rosi Steinberger, MdL, Kreisrätin Petra Seifert und Kreisvorsitzender Frank Steinberger.

Es gibt in den beiden Frauenhäusern in Landshut, die gleichzeitig für Stadt und Landkreis Landshut, Dingolfing und Rottal-Inn zuständig sind, seit 1992 unverändert lediglich zehn Plätze für betroffene Frauen und 14 für deren Kinder. Wie hoch der tatsächliche Bedarf wäre, liegt auf der Hand: Die vorhanden Plätze sind permanent zu 110 Prozent belegt, jährlich können etwa 150 anfragende Frauen nicht (!) mehr aufgenommen werden.

In Deutschland ist jede vierte Frau von Gewalt betroffen, dieses Phänomen zieht sich durch alle Einkommens- und Bildungsschichten. Frauenhäuser leisten vielfältige Hilfe für Betroffene und wichtige Präventionsarbeit etwa in Schulen. Trotz ihrer wichtigen Funktionen sind Frauenhäuser in Bayern aber nach wie vor chronisch unterfinanziert.

Marlene Schönberger, Kreisvorsitzende der Grünen im Landkreis Landshut, zeigte sich empört: „In den bayerischen Frauenhäusern herrscht permanenter Platzmangel: Jede zweite Frau, die in Bayern Schutz sucht, findet keinen Platz in einem Frauenhaus. Das ist den Kommunen und der Staatsregierung seit Jahren bekannt und dennoch ist keine Hilfe in Sicht. Das ist ein Skandal“. Der Kreisvorsitzende Frank Steinberger ergänzte dazu: „Das ist ein untragbarer Zustand. Von der neuen Staatsregierung erwarten wir hier für 2019 endlich Sofortmaßnahmen und ein langfristiges Konzept“.