12. Mai 2025
Niederbayern

Wo bleibt aus München die Bescherung für Niederbayern? – Kritik auch an Aiwanger

(ra) „Endlich Bescherung“ – So überschreibt die Süddeutsche Zeitung in der Wochenendausgabe einen Bericht über den Münchner Verkehrsverbund MVV. Grund für diesen Bericht ist eine Tarifreform, die die Tickets im Einzugsbereich des MVV im Schnitt um sieben Prozent günstiger machen wird. Jährlich 35 Millionen Zuschuss vom Freistaat für die Landeshauptstadt. Doch wo bleiben die ländlichen Regionen? Wo bleibt Niederbayern? Es sprechen deutliche Zahlen!

Söders Wahlgeschenk für den Münchner Verkehrsverbund (MVV): 35 Millionen Euro. DIe Zuweisung für ganz Niederbayern: Nur 3,56 Millionen Euro.

„Diese deutliche Preissenkung im Bereich des MVV kommt dadurch zustande, dass der Freistaat Bayern erstmalig einen Zuschuss zum MVV leistet, ein Wahlgeschenk des Ministerpräsidenten Söder“, berichten die beiden niederbayerischen Grünen Landtagsabgeordneten Rosi Steinberg und Schuberl. Die Summe, die der Freistaat für den ÖPNV des Großraums München leistet, ist beträchtlich. Satte 35 Millionen soll es in Zukunft jährlich geben, genauso viel, wie auch die Stadt München bereit ist, zu zahlen.

„Wir gönnen es jedem Nutzer und jeder Nutzerin des MVV von Herzen, dass sie günstige Tickets nutzen können“, so Rosi Steinberger und Toni Schuberl. Und sie stellen die berechtigte Frage: „Wir fragen uns nur, wo hier das Land bleibt!“ Von einem Angebot des MVV kann man in Niederbayern nur träumen. Hier ist man schon froh, wenn es außerhalb der Schulbusse überhaupt ein Angebot des ÖPNV gibt. Warum diese Verbindungen im ÖPNV so dürftig sind, hat auch mit den Zuweisungen des Freistaats zu tun. Für das Jahr 2017 gab es insgesamt 3,562 Millionen Euro, wohlgemerkt für ganz Niederbayern. „Das entspricht ziemlich genau zehn Prozent dessen, was nun als warmer Regen über den MVV niederfällt“, so Steinberger.

Wenn es der Staatsregierung ernst ist mit den gleichwertigen Lebensverhältnissen von Stadt und Land, dann hätte sie jetzt Gelegenheit dazu. „Man mag sich gar nicht vorstellen, was man mit 35 Millionen Euro im Jahr in Niederbayern anstellen könnte“, so Schuberl. Ein Bruchteil davon könnte in Niederbayern schon viel bewirken. Hier sehen die Grünen Wirtschaftsminister Aiwanger in der Pflicht. Dieser sollte als Niederbayer doch „näher am Menschen vom Land“ sein.