Berufsgenossenschaft BAU und bfz Landshut ziehen Bilanz zu betrieblicher Umschulung
(br) Ein Unfall, eine Verletzung oder eine Krankheit können ein Arbeitsleben von einem Moment auf den anderen auf den Kopf stellen. Damit Betroffene auch nach dem Aus in einem bestimmten Beruf eine Zukunft auf dem Arbeitsmarkt haben, arbeitet das Berufliche Fortbildungszentrum (bfz) der bayerischen Wirtschaft Landshut mit den Berufsgenossenschaften (BG) zusammen. Eine betriebliche Umschulung macht Männer und Frauen fit für neue Branchen.

Am Montag haben bfz-Leiterin Ingrid Schmidt, bfz-Rehafachkraft Heidi Bayer und Sonja Schmid von der BG BAU über das Angebot in der Region informiert und Bilanz gezogen. Im Projekt „Innerbetriebliche Rehabilitation durch Umschulung“ (IRU) werden die Teilnehmer intensiv bei der Suche nach einem neuen beruflichen Schwerpunkt und einem Umschulungsbetrieb unterstützt. In der Startphase werden sie im bfz auf die Anforderungen in Betrieb und Berufsschule vorbereitet. Und auch während der gesamten Umschulung werden sie zusätzlich in regelmäßigem Stützunterricht im bfz fachlich, pädagogisch und bei organisatorischen Fragen rund um die Ausbildung betreut und fit für die Prüfungen gemacht.
„Ein Arbeitsleben verläuft nicht immer schnurgerade und muss das auch nicht“, sagte bfz-Leiterin Schmidt. „Wir fangen Leute auf, die neue Orientierung in der Arbeitswelt brauchen und führen sie gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften und den Unternehmen auf einen passenden Weg zurück in einen passenden Job. Und dann kann es auf der Karriereleiter ganz schnell ganz weit nach oben gehen.“ Das lohne sich nicht nur für die Umschüler, sondern vor allem auch für die Wirtschaft in der Region. Denn: „Gute Fachkräfte sind in jeder Branche gefragt.“
Die Berufsgenossenschaften finanzieren die Umschulungen mit Betreuung und Stützunterricht. „Wir sind überzeugt und sehen an den Erfolgen, dass sich diese Investitionen auszahlen“, sagte BG-BAU-Beraterin Schmid, die für die Region Ostbayern zuständig ist. Jeder erfolgreiche Umschüler mache mit seiner Geschichte anderen Patienten Mut, die einen Betriebsunfall oder eine Berufserkrankung erlitten haben. Nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung müssten viele Betroffene erst einmal mit Hoffnungslosigkeit und Desorientierung kämpfen, weil sie ihre Arbeit nicht mehr fortsetzen können. „Aber mit unseren Angeboten und der Unterstützung von Beratungseinrichtungen wie dem bfz können wir diesen Menschen wieder berufliche Perspektiven aufzeigen.“
Das bfz Landshut und die BG BAU haben allein in den vergangenen vier Jahren insgesamt 25 Menschen durch Umschulungen und Vermittlungsdienstleistungen wieder auf Kurs gebracht. Die Absolventen konnten zum Beispiel als CNC-Fachkraft beim Schichtpressstoff-Hersteller Krüger und Sohn, als Verkäufer bei OBI, als Autohändler im Autohaus EuroCar und als Zweiradmechaniker bei Radl Bauer eine neue berufliche Laufbahn einschlagen.
Mehr Informationen gibt es bei Heidi Bayer, Rehafachkraft des bfz Landshut, unter 0871/96 226 45 oder heidi.bayer@bfz.de.