3. Juli 2025
Landkreis Landshut

Ein gut eingestellter Blutdruck schenkt Lebensjahre

(ra) Bis auf den letzten Platz gefüllt war am Dienstagabend der Kaisersaal der Schlossklinik Rottenburg. Die Besucher waren wegen der Informationsveranstaltung „Rund ums Herz“ gekommen, die anlässlich der Herzwochen der deutschen Herzstiftung sowie zum Kennenlernen des neuen MVZ LAKUMED an der Schlossklinik Rottenburg stattfand.

Sie freuten sich über die zahlreichen Zuhörer: (von links) Leitender Oberarzt Dr. Stylianos Pyxaras, Chefarzt Prof. Dr. Bernhard Zrenner, Standortvertreter Thomas Rohrmeier, Fachärztin Dr. Marina Rothärmel und Chefarzt Dr. Peter Euler – Foto: LAKUMED Kliniken

„Jeder sollte seine Blutdruckwerte kennen, denn mit einem gut eingestellten Blutdruck gewinnen wir viele Lebensjahre“, sagte Prof. Dr. Bernhard Zrenner, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf zu Beginn seines Vortrags zum Thema Blutdruck und Herzrhythmusstörungen.

„Signale für einen hohen Blutdruck können ein rotes Gesicht, ein Klopfen in der Schläfen-Region, Kopfschmerzen und Schwindel sein“, so Prof. Dr. Zrenner. Er erklärte, dass sich in 95 Prozent der Fälle die genaue Ursache des Bluthochdrucks nicht finden lasse, es aber einige Faktoren gebe, die diesen begünstigen würden: Übergewicht, Alkohol, Bewegungsmangel, zu wenig Obst und Gemüse, Rauchen, Stress und bestimmte Medikamente.

Prof. Dr. Zrenner erklärte weiter, welche Blutdruckwerte als „normal“ gelten und dass bei regelmäßig erhöhtem Blutdruck eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte. „Wird ein systolischer Blutdruck über 200 gemessen und der Betroffene leidet an Brustschmerz, Atemnot, Lähmungen oder Sehstörungen, sollte unbedingt der Rettungsdienst unter der 112 gerufen werden“, riet der Mediziner.

Die Herzwochen der deutschen Herzstiftung tragen in diesem Jahr das Motto „Herz außer Takt“ – genau diesem Thema widmete sich Chefarzt Prof. Dr. Zrenner im zweiten Teil seines Vortrags. „Kleine Aussetzer im Herzschlag sind völlig normal“, sagte er wörtlich. Hat der Betroffene das Gefühl, dass sein Herz unregelmäßig schlägt, empfiehlt sich die Abklärung mittels EKG beim Hausarzt. Mit dieser Methode können Störungen des Herzschlags wie zu schneller Herzschlag (Tachykardie), zu langsamer Herzschlag (Bradykardie) oder unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie) sicher diagnostiziert und behandelt werden.

Dr. Stylianos Pyxaras, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf, sprach anschließend über das Thema „Wenn die Herzklappe undicht wird“. Dazu führte er wörtlich an: „Kurzatmigkeit, Schwächegefühl und Erschöpfung nach körperlicher Aktivität zählen zu den typischen Anzeichen einer Undichtigkeit der Herzklappen, der sogenannten Mitralinsuffizienz.“ Dr. Pyxaras stellte ein neues, minimal-invasives, katheterbasiertes Verfahren zur Behandlung von undichten Herzklappen vor: den MitraClip. Bei dieser Therapie wird ein Katheter von der Leiste über die Gefäße in das Herz geschoben und dort ein „Clip“ an der undichten Stelle der Herzklappe angebracht. Da für diesen Eingriff der Brustkorb nicht geöffnet werden muss, gilt er auch bei älteren Patienten und Betroffenen mit zahlreichen Nebenerkrankungen als sehr sicher.

„Durch die Vorträge ist uns bewusst geworden, wie viele Möglichkeiten die moderne Medizin bietet, um Erkrankungen des Herzens zu therapieren“, sagte Dr. Marina Rothärmel, Fachärztin im MVZ LAKUMED an der Schlossklinik Rottenburg. Rothärmel riet den Zuhörern, bei Beschwerden, die auf eine Erkrankung des Herzens hinweisen können, zeitnah das Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen, da diesem eine Vielzahl an diagnostischen Möglichkeiten zur Abklärung zur Verfügung stünden: Erfragung der familiären Vorgeschichte, Erkennung von Risikofaktoren, Langzeit-Blutdruckmessung, Kontrolle mittels Bedarfs- Langzeit-, oder Belastungs-EKG.