Wohnungspreise steigen, Mieten auch – Hausbau oder Mietwohnung gegeneinander abwägen
(ra) In Deutschland ist Wohnen teuer geworden, das gilt für Wohneigentum genauso wie für Mietwohnungen. Aktuell liegen die Mietpreise in den Innenstädten und im jeweiligen Randgebieten bei mehr als 11 Euro Kaltmiete je Quadratmeter oder zum Teil weit darüber. Für einen Neubau muss ab 2.400 Euro je Quadratmeter gerechnet werden. Besonders eng sieht es auf dem Wohnungsmarkt in den Großstädten aus: Berlin, München, Stuttgart und Frankfurt am Main konkurrieren um die heftigsten Schlagzeilen in Sachen Quadratmeterpreise.
Für Privatpersonen ist Bauen in den Städten fast unmöglich. Selbst die Wohnungsbaugesellschaften halten sich inzwischen etwas zurück. Was wiederum zu einer weiteren Verknappung von leistbarem Wohnraum führt.
Selbst bauen oder Eigenheim kaufen?
Ob man eine Wohnung oder ein Haus aus älterem Bestand oder direkt vom Bauträger neu kauft oder selbst baut, ist oft eine finanzielle Frage. Auf langer Sicht spielt der finanzielle Aspekt jedoch weniger eine Rolle. Eine grobe Übersicht über die Kalkulationen ergibt, dass das Eigenheim, auf 20 Jahre oder länger gerechnet, auch nicht kostenintensiver ist als die Mietwohnung. Eher günstiger, zumindest auf die Kaltmiete gerechnet.
Bei der Entscheidung geht es also um andere Faktoren. Da ist zum einen der Zeitfaktor: Bauen braucht in der Regel viel Zeit. Vom Grundstückskauf über die Planung und die Ausführung des Rohbaus bis hin zur fertigen Elektroinstallation und zur kompletten Inneneinrichtung können mehrere Jahre ins Land gehen. Wer eine Bestandsimmobilie kauft, muss zwar unter Umständen länger suchen, bis er oder sie etwas Passendes gefunden hat. Wenn es aber nicht gerade ein sanierungsbedürftiger Altbau ist, kann man recht schnell, wenn nicht sofort, einziehen. Und die Mietwohnung steht selbstverständlich auch sofort zur Verfügung.
Eigene Kreativität ausleben
Ganz klar: Wer selber baut, wird sich seine ganz individuellen Wünsche natürlich am ehesten erfüllen können. Vom Grundriss und der Raumaufteilung über die Elektroinstallationen bis hin zur Innengestaltung ist man recht frei, natürlich im selbst gesetzten finanziellen Rahmen. Wenn der Rohbau erstmal steht, reichen in der Regel die Materialen welche man in einem Baumarkt findet aus um die Arbeiten zum fertigen Haus hin abzuschließen. Wenn es beispielsweise um die Innendämmung der Wände gehen soll, wäre der Baumarkt hier die erste Anlaufstelle. Ein gutes Beispiel hierfür ist Hellweg. Der Baumarkt führt alles Notwendige für den Trockenbau, von Rigipsplatten bis hin zu Dämmfilzrollen. Auch bei der Wahl von Modellhäusern und Fertighäusern ist da noch eine beachtliche Freiheit gegeben.
Der Mietwohnungsmarkt ist, insbesondere in den Städten, nicht so üppig. Die Wohnungen haben meist grob den gleichen Schnitt und die gleiche Ausstattung innerhalb einer Preisklasse, und Mieter/-innen haben in der Gestaltung der Innenausstattung eher wenig Freiheiten. Die Frage, ob man mit Sonnenenergie vom eigenen Dach heizen und über ein Wärmetauschsystem die Warmwasserversorgung unterstützen will, stellt sich da beispielsweise nicht. In Sachen Energieträger ist man genauso an den Vermieter oder die Vermieterin gebunden wie in Fragen der zur Verfügung stehenden Parkplätze und der eventuell eingebauten Rollläden. Auch barrierefreie Umbauten und Energiesanierungen dürfen nur vom Vermieter oder der Vermieterin vorgenommen werden.
Schnäppchen Altbau: Wenn saniert werden muss
Seit ein paar Jahren ist es groß in Mode einen sanierungsbedürftigen Altbau kostengünstig zu erwerben und mehr oder weniger in Eigenregie zu überarbeiten. Alte Bauernhäuser, kleinere Ladenlokale mit angeschlossener Wohnung oder handwerkliche Kleinimmobilien in Stadtnähe und in den Vororten sind bisweilen sehr kostengünstig zu haben – und extrem aufwändig in der Sanierung. Wer viel Geduld hat und neben dem Beruf gerne selbst ein bisschen anpackt, kann sich da über die nächsten 20 Jahre ein tolles Eigenheim schaffen.
Natürlich können auch entsprechende Firmen mit der Sanierung beauftragt werden. Das wird dann aber in der Regel sehr viel kostenintensiver und ist mit längeren Wartezeiten verbunden. Soll das Eigenheim sofort selbst genutzt werden, lebt man eben erst einmal auf einer Baustelle und kümmert sich um vieles selbst. Allerdings sind da einige gesetzliche Vorgaben zu beachten, insbesondere in Sachen Brandschutz, Elektroinstallationen, Energieeffizienz und dergleichen mehr. Zudem ist nicht jeder urige Altbau ein Schnäppchen.