LINKE begrüßt Entscheidung in Aiterhofen gegen Massentierhaltung
(ra) Beifall für die Entscheidung des Gemeindrats in Aiterhofen gegen eine Anlage mit 256.000 Masthühnern kommt von der Partei DIE LINKE. Wie Kreisvorstandsmitglied und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte Stefan Hölzl am Donnerstagabend gegenüber regio-aktuell24 erklärte, habe sich der breite Protest der Bürger vor Ort ausgezahlt. Grundsätzlich besteht aus seiner Sicht aber dringender politischer Handlungsbedarf auf Bundes- und Landesebene, um eine umwelt- und tiergerechte Haltung sicherzustellen. Profitinteressen rechtfertigen keine Gesundheitsgefährdung der Verbraucher.
Durch die Bayern-Ei-Affäre erlangte sie zweifelhafte Bekanntheit weit über die Landkreisgrenzen hinaus: die ehemalige Bayern-Ei-Anlage in Niederharthausen. 187 Personen kamen damals durch mit Salmonellen kontaminierte Eier zu Schaden, eine Person starb an den Folgen der Infektion. Nachdem die Anlage bisher leersteht, bekundete die Firma Brüterei Süd Interesse daran, dort eine Hähnchenmastanlage mit 256.000 Tieren zu betreiben. Eine entsprechende Genehmigung versagte der Gemeinderat nun einstimmig.
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Begrüßt wird das von dem Oberschneidinger Stefan Hölzl, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte in der bayerischen LINKEN und Mitglied im Kreisvorstand: „Die Entscheidung dient nicht nur dem Wohl der Bevölkerung vor Ort, sie ist ein starkes Zeichen gegen Massentierhaltung im Gäuboden. Sowohl Tier- und Umweltschutz als auch die bäuerliche Landwirtschaft und der Verbraucherschutz haben durch die Entscheidung gewonnen.“
Zwar sei eine tiergerechte Haltung nicht von der Größe des Betriebs abhängig, allerdings sei in der industriellen Haltung von Geflügel durch extrem hohen Besatz auf engstem Raum keine artgerechte Tierhaltung mehr möglich. Aufgrund der unhygienischen Zustände dort sind Problemkeime die Regel, nicht die Ausnahme. „Wir fordern daher Bestandsobergrenzen in der Tierhaltung entsprechend der Betriebsfläche, zudem müssen soziale und ökologische Belange bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren stärker berücksichtigt werden“, so Hölzl. Da die meisten Verbraucher Eier aus bedenklichen Haltungsformen ohne ihr Wissen in Fertigprodukten konsumieren, spricht sich DIE LINKE zudem für eine Kennzeichnungspflicht der Herkunft von Flüssigei- und Eiprodukte aus.