2. Mai 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

Wann kommt was, wenn ich die 112 wähle?

(ra) Wer in einer Notlage ist und die 112 wählt, kann in der Stadt Straubing sowie im Landkreis Straubing-Bogen mit schneller Hilfe rechnen. Das komplexe Hilfeleistungssystem klappt. Doch oft fragen viele Angehörige: Warum kommen mehrere Fahrzeuge?


Je nach Einsatzbild alarmiert die Integrierte Leitstelle (ILS) in Straubing das passende Fahrzeug. Hat ein Hausarzt oder der Arzt des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts einen Krankentransport angeordnet, dann wird der Krankentransportwagen des Bayerischen Roten Kreuzes angefordert. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug, das unter anderem mit Sauerstoff, Absaugeinrichtung und medizinischer Notfallausrüstung ausgestattet ist. Mindestens ein Rettungssanitäter ist mit auf dem KTW und kümmert sich um den Patienten. Der Transport ist dabei sitzend oder liegend möglich. Der Krankentransport ist disponibel, sprich er muss nicht sofort erfolgen. Denn eine lebensbedrohliche Erkrankung liegt in der Regel nicht vor – – damit kann ein qualifizierter Krankentransport durchaus eine Wartezeit von bis zu zwei Stunden haben.

Wer die 112 anruft, kann immer mit schneller Hilfe rechnen – Foto: BRK

Erkennt der Disponent der ILS einen Notfall, schickt er einen Rettungswagen zu der angegebenen Adresse. Der ist noch besser ausgestattet als ein KTW, unter anderem mit einem 12-Kanal-EKG und diversen Medikamenten. Medizinisch verantwortlich ist immer ein Rettungsassistent beziehungsweise ein Notfallsanitäter.

Wenn das Meldebild für den Disponenten der ILS einen Notarzt erforderlich macht, beispielsweise, weil die Erkrankung lebensbedrohlich ist, kommt zusätzlich noch ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) zum Patienten. Dieser Notarzt kann aber nicht nur mit dem NEF kommen, sondern beispielsweise auch mit dem Rettungshubschrauber Christoph 15. Dabei entscheidet in der Regel die Entfernung, ob das NEF oder der Rettungshubschrauber alarmiert wird.

In sechs Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen (Geiselhöring, Gossersdorf, Kirchroth, Niederwinkling, Schwimmbach und Wiesenfelden) gibt es außerdem die Helfer vor Ort (HvO). Das sind Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaften, die bei einem Notfall- oder Notarzteinsatz zusätzlich alarmiert werden und das therapiefreie Intervall, bis RTW und/oder NEF eintreffen überbrücken. Dieser Service wird von den Frauen und Männern komplett ehrenamtlich geleistet. Sie werden dabei vom Kreisverband ebenso fortgebildet, wie die hauptamtlichen Kräfte.

Wichtig ist dabei: Wer die 112 anruft, kann immer mit schneller Hilfe rechnen. Allerdings ist es ein Trugschluss, dass der Patient in der Notaufnahme schneller dran kommt, weil er mit einem Rettungsfahrzeug gebracht wird. Die Mitarbeiter im Krankenhaus führen selbst eine Sichtung durch und entscheiden, wie schnell ein Patient behandelt wird. Die Mitarbeiter des Rettungsdiensts haben darauf wenig Einfluss.