Vortrag: Wie führen Krankheiten zum Hirntod?
(ra) Die moderne Medizintechnik (künstliche Beatmung seit ca. 1950) hatte zur Folge, dass Patienten einen Herz- oder Atemstillstand überleben konnten. 1959 beschrieben zwei französische Ärzte erstmals den Zustand eines irreversiblen Komas, bei dem das Gehirn durch Sauerstoffmangel zerstört worden war.
Einen nächsten Schritt ging im Jahr 1968 die Harvard Medical School: die Anerkennung des irreversiblen Komas als neue Definition des Todes. Die bis dahin geltende Vorstellung, dass ein Mensch nur dann tot ist, wenn sein Herz und die Atmung irreversibel zum Stillstand gekommen sind, wurde aufgehoben. Die Entwicklung des Hirntodkonzeptes diente und dient der Entscheidung bestimmter Krankheitsverläufe, bei denen die Therapie im Sinne des Erkrankten nach ärztlicher Einschätzung beendet werden sollte, ein unmittelbarer Therapieabbruch aber nicht möglich ist. Solche Verläufe treten besonders nach Sauerstoffmangelzuständen des Gehirns, nach Schädelhirnverletzungen und Hirnblutungen auf.
Am Dienstag, 30. Januar wollen Chefarzt Prof. Dr. Dieter Woischneck bzw. Ltd. Oberarzt Dr. Michael Schütze von der Klinik für Neurochirurgie das Hirntodkonzept verständlich machen. Beginn ist um 18 Uhr im Klinikum Landshut, Raum Hammerbach, Ebene 0. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.