Fachkräftemangel hemmt auch im Raum Straubing die Wirtschaft
(ra) Die Unternehmensvertreter des IHK-Gremiums haben am Montag bei ihrer Sitzung in Straubing ein gemischtes Fazit gezogen: Einerseits berichten die Betriebe der Region von vollen Auftragsbüchern und Arbeit hart an der Kapazitätsgrenze. Andererseits würden die Unternehmen ihr Geschäft gerne noch ausweiten – doch es fehlen die dafür notwendigen Fachkräfte.

„In allen Unternehmensbefragungen, die wir durchführen, wird der Fachkräftemangel als drängendstes Wachstumshindernis genannt“, bestätigte IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart. Insofern stellen die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen keinen Sonderfall in Niederbayern dar. Wie sehr hier aber beispielsweise die Bauindustrie, Speditionsunternehmen oder die Gastronomie unter dem Nachwuchsmangel leiden, wurde in der Sitzung doch sehr deutlich.
Die Ausbildungszahlen zeigen sich im Vergleich zum Vorjahr einigermaßen stabil, dennoch bleiben auch bei den Betrieben im Raum Straubing viele Ausbildungsstellen unbesetzt.
„Die große Stärke der dualen Ausbildung ist das Lernen unter Echtzeitbedingungen im Betrieb und die klare Orientierung am Bedarf der Wirtschaft. Wir müssen deshalb den Wert der beruflichen Bildung in der Gesellschaft und den Elternhäusern noch mehr aufzeigen“, meinte dazu Jürgen Wallstabe, der Vorsitzende des IHK-Gremiums Straubing.

Speziell die Situation im Einzelhandel rückte bei einem Tagesordnungspunkt zum bayerischen Landesentwicklungsprogramm in den Blick, in dem es unter anderem um die Nahversorgung der Menschen in Stadt und Land sowie die Entwicklung der Innenstädte und Ortskerne geht. Wenn beispielsweise neue Gewerbegebiete ausgewiesen oder Supermärkte und Discounter angesiedelt werden sollen, ist die IHK als neutraler Gutachter gefragt, der das Gesamtinteresse der Wirtschaft in der Region vertritt.
„Diese Abwägung ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer IHK, auch im Unterschied etwa zu einem Branchenverband“, betonte Wallstabe. Im vergangenen Jahr hatte die IHK Niederbayern über 300 solcher Stellungnahmen abgegeben. Alle Empfehlungen und Stellungnahmen erfolgen dabei in enger Abstimmung mit dem lokalen IHK-Gremium. „Wir brauchen hier die Expertise und die Kenntnisse der Unternehmer vor Ort“, bekräftigte Keilbart. Das IHK-Gremium sei dafür das richtige Forum zum praxisbezogenen Informationsaustausch.