Musikalische Lesung zu Friedrich Schillers Ode „An die Freude“
(ra) „Freude, schöner Götterfunke“ heißt eine musikalische Lesung zu Friedrich Schillers Ode „An die Freude“, die am Sonntag, 8. Oktober um 16 Uhr in der Klosterkirche der Ursulinen in Straubing stattfindet.
Veranstalterin ist Bettina Thurner aus Straßkirchen, in Kooperation mit dem Poesieverein Dichterpflänzchen e.V. in Wiesbaden. Thurner (Mezzosopran) tritt gemeinsam mit Judith Wagner (Orgel), Martin Thom (Geige), Sebastian Herpich (Cello) sowie Martha und Lutz Schauerhammer (Rezitation) auf. Der Eintritt ist frei – Spende erbeten.
Inhalt der musikalischen Lesung:
Der junge Friedrich Schiller schrieb die Ode „An die Freude“ im Jahr 1785 für seinen Freund Gottfried Körner, der ihm unerwartet Hilfe in einer existenzbedrohenden Situation bot. Die Erleichterung und Freude über sein neues, unbeschwertes Leben spiegelt sich in diesem Gedicht. Aber mehr noch, in vielen Strophen strahlt Schillers Begeisterung für die republikanischen Entwürfe seiner Zeit und sein Konzept zur Charakterbildung der Menschheit durch Schönheit in der Kunst. Alles, was den 26 jährigen Freigeist im Innersten bewegte, Freiheit, Verbesserung der Gesellschaft und des Individuums, Brüderlichkeit, Freundschaft und Versöhnung, fließt überschwänglich in das Gedicht ein.
Später vertonte Ludwig van Beethoven Schillers Ode in seiner 9. Sinfonie. Mehr noch, er gibt ihr einen eigenen Satz, einen Chorsatz, der alle, die ihn hören, an Schillers Ideale erinnert und auffordert diese erneut aufzugreifen. Beethoven setzt Unterdrückung, Hass und Armut die Ode „An die Freude“ entgegen. Die vertraute Melodie wird 1985 zur Europahymne und auf der ganzen Welt bekannt.
In der Veranstaltung werden die Gedanken von Freiheit, Freundschaft und Freude in den Musikbeiträgen und Gedichten veranschaulicht. Obwohl, oder gerade weil die Welt des 21. Jahrhunderts gewalttätig, egoistisch und freudlos erscheint, wollen die mitwirkenden Künstler daran erinnern, dass Freude die treibende Kraft in Gottes Schöpfung ist.