Klinik Mallersdorf führt neue 3D-Technik für schonende Bauchchirurgie ein
(ra) Für eine möglichst lebensechte Sicht und damit noch höhere Präzision bei minimal invasiven Bauchoperationen hat die Klinik Mallersdorf die innovative 3D-Technologie im OP eingeführt. Zum Einsatz kommt diese bei Operationen in Bauchspiegelungstechnik, der sogenannten Laparoskopie. Im Gegensatz zur offenen Operation führen die Chirurgen dabei über kleinste Hautschnitte Instrumente und eine Kamera in den Bauchraum ein.
Die neuartige Optik besteht aus einem Doppelobjektiv, das einen dreidimensionalen Blick ins Körperinnere ermöglicht. „Durch die deutlich verbesserte Sicht können wir für den Patienten viel sicherer empfindliche Strukturen wie Blutgefäße und Nerven erkennen und diese schonen“, erklärt Chefärztin Annette Buchert von der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und minimal invasive Chirurgie.

„Großes Kino“ in 12 Minuten
Das Prinzip ist vielen aus dem Kino und vom heimischen 3D-Fernseher bekannt: Was auf dem Bildschirm wie eine Überlagerung durch ein Doppelbild aussieht, wird durch die 3D-Brille betrachtet zur gestochen scharfen räumlichen Darstellung. Interessant ist dies auch für Operationen, da sich so nicht mehr nur die Höhe und Breite von Gewebe auf einen Blick beurteilen lässt, sondern zusätzlich auch dessen Ausdehnung in die Tiefe. Einige Unterschiede gibt es aber zwischen Kino und OP: Im OP wird die Kamerasicht live angezeigt und nicht nur auf einem großen 3D-Monitor, sondern daneben nochmals zweidimensional in HD-Qualität für das OP-Personal, das gerade keine Brille trägt.
Anders als ein Kinofilm dauert ein Routineeingriffe wie eine Gallenblasenoperation auch keine 120, sondern nur rund zwölf Minuten, bis die kurzen Hautschnitte mit wenigen Stichen wieder verschlossen sind und nur noch wie kleine Kratzer aussehen. „Die optimale Sicht ermöglicht auch ein schnelleres Operieren und damit kürzere Narkosezeiten“, schildert Chefärztin Buchert einen weiteren positiven Effekt der 3D-Technik. Blut sieht man während der OP ohnehin kaum dank des Schneidens und Blutstillens mit Ultraschallskalpell und Hitze. Sind dennoch einmal Tröpfchen unterwegs oder wirbeln Rauchpartikel umher, so scheinen sie dem Betrachter geradezu aus dem 3D-Bildschirm entgegenzuspringen.
Technik für den Menschen – nicht an dessen Stelle

„Ich persönlich bin sehr froh, dass wir unseren Patienten diese fortschrittliche Technologie hier anbieten können“, fasst die Viszeralchirurgin zusammen. „Im Gegensatz zur Robotertechnik greift die 3D-Technik nicht in die Fingerfertigkeit des menschlichen Chirurgen ein, sondern erweitert vielmehr dessen Möglichkeiten, die eigene Fertigkeit voll und ganz für den Patienten einsetzen zu können. Mit der neuen 3D-Technologie, von der Operateure wie gleichermaßen auch Patienten profitieren, setzt unsere Klinik einen weiteren Meilenstein in der fachlichen Spezialisierung im Bereich der minimal invasiven Chirurgie. Diese ist hier seit Jahrzehnten als Standard zum Beispiel für Gallenblasen- oder Blinddarmentfernungen etabliert, kommt aber auch mit erfreulichen Ergebnissen bei komplexen Darmkrebs- und Adipositasoperationen zum Einsatz.“
Laut Chefärztin Buchert hat die Mallersdorfer Chirurgie die rasante Weiterentwicklung der OP-Technik in den letzten Jahren aufmerksam und stets am Puls der Zeit mitverfolgt und werde dies auch weiterhin tun: „Welche Innovationen an unserem Haus zum Einsatz kommen, hängt von deren nachweislichen Beitrag zum Patientenwohl ab.“ Dieses Vorgehen habe sich immer wieder bewährt, beispielsweise bei der Einführung der HD-Bildgebung, der minimal invasiven Ein-Schnitt-Technik bei Bauchoperationen, dem Bauchdeckenlift für schwer zu beatmende Patienten und vielem mehr.