9813 Menschen in Landshut droht Armut im Alter
(ra) Die DGB-Region Niederbayern hat am Freitag – wenige Tage vor der Bundestagswahl – vor steigender Altersarmut gewart. In Landshut verdienten Ende vergangenen Jahres 9813 Beschäftigte (Vollzeit, ohne Auszubildende) weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze ist jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem ist das Senken des Rentenniveaus, das im Jahr 2030 auf bis zu 43 Prozent absinken wird.

„Wir brauchen als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne“, sagte am Freitag Hans Dieter Schenk, Regionsgeschäftsführer der DGB Region Niederbayern. „In einem weiteren Schritt muss das Rentenniveau wieder angehoben werden – etwa auf 50 Prozent. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen am Ende eines jahrzehntelangen Berufslebens für ihre Arbeit immer weniger Rente bekommen.“
Nach geltendem Recht soll das sinkende Rentenniveau durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. Martin Birkner, DGB Jugendsekretär in Niederbayern sieht das kritisch:„ Aus den letzten 15 Jahre wissen wir: Riester ist gescheitert. Deshalb brauchen wir einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Das Thema darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, es muss jetzt gehandelt werden. Es ist eine der großen Zukunftsfragen, wie wir die gesetzliche Rente aufstellen.
Die DGB-Gewerkschaften haben klare Anforderungen an die Rentenpolitik formuliert und konfrontieren damit die Kandidatinnen und Kandidaten für den Deutschen Bundestag aus dem Wahlkreis Landshut. Besonders die Linkspartei und die SPD haben die Wichtigkeit des Themas erkannt und ihr Wahlprogramm aufgenommen. Im Gegensatz dazu schiebt es die Union auf die lange Bank. Nach der Wahl werden wir die Parteien dann an ihren Aussagen messen.“