Zahl der Lehrlinge im Bäcker- und Metzgerhandwerk erheblich geschrumpft
(ra) Die Zahl der Lehrlinge im Bäcker- und Metzgerhandwerk sind in der Region Straubing binnen fünf Jahren um rund 45 Prozent geschrumpft. Am Montag veröffentlichte die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller die detaillierten Zahlen. Ihr Fraktion hatte dazu eine parlamentarische Anfrage gestellt.
Demzufolge ging die Zahl der Lehrlinge im Lebensmittelhandwerk in den Jahren von 2011 bis 2016 in Bayern von von 10.846 auf 6.648 zurück – ein Rückgang um 38,7 Prozent. Aufgeteilt bedeutet dies: Im Landkreis Straubing-Bogen waren es 51 (-46,8 Prozent) und in der Stadt Straubing 26 (-44,1 Prozent) weniger Auszubildende in diesem Zeitraum
Viele Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden und qualifiziertem Personal. Ruth Müller befürchtet: „Wo heute die Auszubildenden fehlen, fehlen auf lange Sicht auch die Unternehmer und Betriebsnachfolger. Die Zahl der Betriebe ist binnen fünf Jahren um knapp elf Prozent geschrumpft. Seit 2011 haben acht Bäckereien und drei Metzgereien für immer geschlossen. In der Stadt Straubing blieb die Zahl der Betriebe weitgehend konstant.
Um den Fachkräftemangel zu beheben, müsse nach Ansicht von Ruth Müller die Staatsregierung ihre „kontraproduktive Abschiebepolitik“ überdenken. Immer wieder müsse sie feststellen: „Viele Flüchtlinge suchen gerade im Lebensmittelhandwerk eine berufliche Perspektive. Nicht selten werden sie dann mit Kusshand genommen, erhalten einen Ausbildungsvertrag oder Praktikumsplatz, um anschließend abgeschoben zu werden.“ Nicht nur im Lebensmittelbereich sei es deshalb dringend notwendig, ausbildungswillige Asylbewerber über die 3+2-Regelung für unsere Handwerksberufe zu gewinnen.