2. Mai 2025
Straubing

70 Schüler*innen des Ludwigsgymnasiums Straubing probieren Handwerksberufe aus

(ra) Echte Handarbeit, statt trockener Theorie: Das stand am Mittwochvormittag für etwa 70 Schüler*innen in Straubing auf dem Stundenplan. Im Rahmen des „Tag des Handwerks“ war die zehnte Jahrgangsstufe des Ludwigsgymnasiums im nahegelegenen Bildungszentrum der Handwerkskammer zu Besuch, um in die Berufe des Bäckers, Konditors und Fliesenlegers zu schnuppern.

Unter Anleitung von Ausbilder Manfred Sagstetter (2. von links) fertigten die Schülerinnen und Schüler leckere Gebäckstücke an. HWK-Vizepräsidentin Kathrin Zellner (3. von links) und Bildungszentrumsleiter Werner Wensauer (rechts) schauten den Jugendlichen über die Schulter und probierten teilweise auch selbst aus. – Foto: HWK/Dembianny

Begleitet wurde der Praxistag von HWK-Vizepräsidentin Kathrin Zellner und dem Bildungszentrumsleiter Werner Wensauer, die sich gänzlich überzeugt von solchen praxisnahen Berufsorientierungsmaßnahmen zeigten: „Ich bin oft und immer wieder gerne bei solchen Praxistagen mit dabei“, schwärmte Zellner. Denn: „Um wirklich fürs Handwerk und die berufliche Ausbildung werben zu können, sind solche Aktionstage wie heute, an denen die Schüler selbst ausprobieren dürfen, unerlässlich“, ist sich die HWK-Vizepräsidentin sicher.

Win-Win-Situation für beide Seiten

Bereits Mitte März absolvierten rund 400 Schülerinnen und Schüler verschiedenster Gymnasien und Realschulen aus der Region über eine Woche verteilt einen „Tag des Handwerks“ im Bildungszentrum in Straubing. Das Ziel solcher Praxistage erklärte Werner Wensauer heute Vormittag: „Wir möchten möglichst viel neuen Nachwuchs für das Handwerk gewinnen. Zumal handwerkliche Berufe hervorragende Ausbildungs- und Karriereperspektiven bieten, auch für Gymnasiasten“, betonte der Bildungszentrumsleiter. Um diese Möglichkeiten kennenzulernen und erleben zu können, wie vielseitig Handwerksberufe sind, durften sich die Schülerinnen und Schüler heute beim Brezen drehen, Marzipanrosen herstellen und mit Airbrushpistole veredeln, sowie beim Mosaikmotive fliesen, ausprobieren.

Dabei zeigten sich nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch die Lehrkräfte begeistert: „Dieser Bezug zur Praxis, eben zur Wirklichkeit, der am Gymnasium oft viel zu kurz kommt, ist für unsere Schüler einfach enorm wichtig“, erzählte Frank Heckel, Lehrer für Wirtschaft und Recht und Organisator von Seiten des Ludwigsgymnasiums, im Gespräch. Gerade deshalb sei seine Schule bei solchen Berufsorientierungsaktionen immer sehr gerne mit dabei und das Feedback der Jugendlichen durch die Bank positiv.

Praxisnahe Berufsorientierung

Seit dem Schuljahr 2022/2023 gibt es in Bayern für die Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen einen verpflichtenden Tag des Handwerks. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern handwerkliche Tätigkeiten näherzubringen und ihnen das Handwerk und die damit verbundenen Ausbildungsmöglichkeiten begleitend zum Unterricht vorzustellen. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz engagiert sich mit drei Formaten, um den „Tag des Handwerks“ zur Erfolgsgeschichte zu machen: Berufsorientierungstage in den Bildungszentren der Kammer, Praxistage in allen teilnehmenden Handwerksbetrieben sowie mit einer praxisnahen Vorstellung der Berufe durch verschiedene Handwerks-Parcours an allen interessierten Schulen.

Der „Tag des Handwerks“ ist in erster Linie für Jahrgangsstufen vorgesehen, in denen ein besonderer Fokus auf der Berufsorientierung liegt. Heuer sind rund 3.600 ostbayerische Schüler für Berufsorientierungstage in den Bildungszentren der Handwerkskammer angemeldet. 4.300 besuchen Handwerksparcours in ihren Schulen und etwa genauso viele absolvieren einen Praxistag in einem Betrieb.