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Raus aus der Erschöpfung: ganzheitliche Methoden gegen Burnout

(ra) Die ständige Erreichbarkeit, hoher Leistungsdruck und Multitasking belasten viele Menschen zunehmend, wodurch das Burnout-Syndrom immer weiter um sich greift. Es geht dabei nicht nur um einfache Müdigkeit – Burnout ist ein Zustand tiefer emotionaler, mentaler und körperlicher Erschöpfung. Für Betroffene ist es oft schwierig, diesem Kreislauf zu entkommen.

Burnout
Foto: Pixabay

Ganzheitliche Ansätze bieten jedoch vielversprechende Möglichkeiten, um Burnout zu überwinden und zu einem gesünderen, ausgeglichenen Leben zurückzufinden.

Ganzheitliche Methoden gegen Burnout 

Burnout betrifft den gesamten Menschen – Körper, Geist und Seele. Deshalb ist es wenig sinnvoll, nur auf eine einzige Lösung zu setzen. Medikamente oder kurzfristige Maßnahmen können zwar Linderung verschaffen, aber sie bekämpfen oft nur die Symptome, statt die Ursache. Ganzheitliche Ansätze hingegen betrachten das Problem aus verschiedenen Perspektiven und setzen bei den Wurzeln an. So werden körperliche, emotionale und mentale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Besonders wirkungsvoll sind Methoden wie Achtsamkeit, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und körperorientierte Psychotherapie.

Körperorientierte Psychotherapie – ein unterschätzter Schlüssel zur Heilung

Annete Dröge zu Burnout
Annete Dröge – Foto: Privat

Die körperorientierte Psychotherapie ist eine besonders effektive Methode zur Überwindung von Burnout, da sie die enge Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist nutzt. Stress und Überlastung äußern sich oft in körperlichen Beschwerden wie Verspannungen oder Schlafproblemen. Diese Therapie zielt darauf ab, solche körperlichen Signale bewusst wahrzunehmen und zu lösen. Laut der Expertin Anette Dröge helfen gezielte Atem- und Bewegungsübungen dabei, tief verwurzelte Glaubenssätze aufzudecken und emotionale Blockaden aufzulösen. So kann der Körper in eine tiefe Entspannung finden, Stress wird abgebaut und die Selbstheilungskräfte werden gestärkt, was den Betroffenen langfristig zu gesünderen Verhaltensweisen führt.

Pausen sind wichtig 

Eine der größten Herausforderungen im Arbeitsumfeld ist, dass Pausen oft nicht ernst genommen werden. Viele Führungskräfte und Chefs haben noch immer die Einstellung, dass nur durch konstante Arbeit Erfolg möglich ist. Diese Denkweise ist allerdings inzwischen völlig überholt, denn wir wissen heute, dass regelmäßige Pausen die Denk- und Leistungsfähigkeit sogar erhöhen. Keine Atempausen zu machen führt erfahrungsgemäß direkt in den Burnout. Körper und Seele können ungefähr 3 – 4 Jahre eine sehr hohe Arbeitsbelastung, Sorgen oder innere Konflikte abfedern und kompensieren, danach bricht das System zusammen und es entstehen chronische Krankheiten oder ein Burnout. Körper, Seele und Geist  brauchen regelmäßige Erholungsphasen, um die Batterien wieder aufzuladen, den Körper zu reinigen und zu entspannen und emotionale Ereignisse zu verdauen. Dann bleiben wir langfristig leistungsfähig und gesund. Diese Pausen dienen nicht nur der körperlichen, sondern auch der seelischen Erholung und erlauben es, kleinere, aber auch größere emotionale Konflikte zu verarbeiten. Kleine Pausen während des Arbeitstages, aber auch längere Erholungszeiten wie Urlaub, sind notwendig, um Körper und Seele wieder aufzutanken.

Es ist nicht nur die Pause selbst, die wichtig ist – es ist auch entscheidend, wie diese gestaltet wird. Einfach nur aufs Handy zu schauen, führt selten zur wirklichen Entspannung, sondern fordert vom Nervensystem und den Sinnen zusätzliche Leistung. Stattdessen sollten Pausen aktiv genutzt werden, um sich zu bewegen, zu entspannen oder bewusst durchzuatmen. 

Selbstfürsorge und Achtsamkeit bei Burnout

Foto: Pixabay

Eine der grundlegenden Säulen der Burnout-Prävention ist die Selbstfürsorge. Viele Menschen, die in einem Burnout landen, haben über lange Zeit hinweg ihre eigenen gesunden Grenzen und Bedürfnisse vernachlässigt – sei es aus beruflichen oder privaten Gründen. Selbstfürsorge bedeutet, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören, emotionale Konflikte zu verarbeiten und bewusst zu entspannen. Das kann durch einfache Methoden wie Schreiben, Meditation, Spaziergänge in der Natur oder Atemübungen geschehen.

Achtsamkeit ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Achtsam zu leben bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen, ohne sofort auf äußere Reize oder Stressoren zu reagieren. Studien zeigen, dass Achtsamkeitstraining hilft, Stress abzubauen und die Resilienz gegenüber Belastungen zu stärken. Menschen, die regelmäßig Achtsamkeit praktizieren, können besser mit stressigen Situationen umgehen und vermeiden es eher, in ein Burnout zu geraten.

Körperorientierte Psychotherapie im Unternehmenskontext

Immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig die Gesundheit ihrer Mitarbeiter ist. Burnout und chronischer Stress führen nicht nur zu krankheitsbedingten Ausfällen, sondern mindern auch die Produktivität. Körperorientierte Psychotherapie bietet in diesem Zusammenhang wertvolle Methoden, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern und Burnout vorzubeugen.

Indem Unternehmen körperorientierte Ansätze wie regelmäßige Bewegungsübungen, Atemtechniken oder stressreduzierende Workshops in den Arbeitsalltag integrieren, können sie ein Umfeld schaffen, das langfristige Gesundheit unterstützt. Diese Maßnahmen stärken nicht nur die individuellen Mitarbeiter, sondern fördern auch ein besseres Betriebsklima und eine höhere Effizienz. Besonders Führungskräfte sollten dabei Vorbilder sein und selbst Pausen einlegen, um ihren Teams zu zeigen, dass Erholung ein unverzichtbarer Teil des Arbeitsalltags ist.

Fazit

Burnout lässt sich nicht durch schnelle Lösungen oder isolierte Maßnahmen bewältigen. Wer langfristig aus der Erschöpfung herauskommen möchte, muss Körper, Geist und Seele gleichermaßen pflegen. Ganzheitliche Methoden wie körperorientierte Psychotherapie und Achtsamkeit helfen bei der Erholung und dabei den eigenen ungesunden Gewohnheiten und Glaubenssätzen auf die Schliche zu kommen. Eine ausgewogene Ernährung und gesunde Bewegung bieten einen nachhaltigen Weg aus dem Burnout. Doch dabei sollte man auch immer im Hinterkopf behalten, dass Pausen und Selbstfürsorge wichtig sind – auch wenn sie im hektischen Arbeitsalltag manchmal schwer umzusetzen scheinen. Nur wer sich bewusst Zeit für sich nimmt, kann langfristig gesund bleiben.

Über die Autorin

Anette Dröge ist Expertin für Psychosomatik und körperorientierte Psychotherapie. Sie hat langjährige Ausbildungen und Erfahrungen in diesem Bereich, ihre Methoden verbinden wissenschaftlich fundierte Ansätze mit der ganzheitlichen Verbindung von  Körper, Seele und Geist. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung und die  Behandlung psychosomatischer Krankheiten verständlich zu machen. Neben der körperorientierten Psychotherapie hat Anette Dröge auch rund 20 Jahre Erfahrung im Coaching mit Pferden. Anette Dröge hat ein Buch und zahlreiche Artikel zu emotionaler Selbstheilung veröffentlicht. Sie bietet eine einzigartige, ganzheitliche Behandlungsweise, um Krankheitsursachen zu verstehen und zu überwinden.
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