Geiselhöring

Stadtrat befürwortet Freibad-Sanierung in Geiselhöring

(ra) Die Sanierung des Freibads „Laberrutsch´n“ soll im Sommer 2025 endgültig starten: Diesen Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend mit einer deutlichen Mehrheit von 16:3 Stimmen gefällt. Vorausgegangen war eine längere Diskussion darüber, ob sich die Stadt diese Millionen-Maßnahme angesichts der angespannten Haushaltslage tatsächlich leisten soll. Wermutstropfen für alle Geiselhöringer: Kann der vorgestellte Zeitplan für die Sanierung eingehalten werden, bleibt das Freibad im Jahr 2026 voraussichtlich geschlossen.

Rund 4,7 Millionen Euro netto soll die Sanierung des Freibads nach den Plänen des Architekturbüros Krautloher aus Vilshofen kosten. Fast die Hälfte der Summe, nämlich rund 2,2 Millionen Euro, kann aktuell über Fördergelder finanziert werden: Der Stadt liegt zum einen eine Zusage über 1,3 Millionen Euro aus dem bayerischen Sonderprogramm „Schwimmbadförderung“ vor, zum anderen fließen vom Bund 500000 Euro für die Badewassertechnik und die Funktionsgebäude, und außerdem stellt das Leader-Förderprogramm rund 375.000 Euro in Aussicht. Damit verbleiben rund 2,5 Millionen Euro, die die Stadt zu tragen hat. Die Summe werde im Fall des Falles über einen Kredit finanziert werden müssen, legte Bürgermeister Herbert Lichtinger bei der Sitzung offen dar. 

So sieht der Plan des Architekturbüros Krautloher für die Sanierung des Freibades aus. Die größte Neuerung ist, dass die jetzige große Beckenanlage in drei getrennte Becken – Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Rutschen-Landebecken – aufgeteilt wird. Plan: Architekturbüro Krautloher

Etappen-Sanierung verworfen

In ihrer Mai-Sitzung hatten die Räte angesichts der damals schon präsentierten Kosten und den mahnenden Worten von Kämmerer Fabian Obstbaum beschlossen, es möge nach Einsparpotentialen bei der Sanierungsplanung gesucht werden. Bei einem zwischenzeitlichen Gespräch machten die Experten des Büros Krautloher jedoch deutlich, dass eine Sanierung in Etappen wenig sinnvoll ist; aus der Erfahrung heraus entstünden dadurch nur unkalkulierbare Mehrkosten, machte die anwesende Architektin Franziska Anetsberger den Räten bei der Sitzung deutlich. Bei einer errechneten Einsparsumme von rund 600.000 Euro würde der Haushalt angesichts der Fördergelder auch nur um rund 200000 Euro entlastet.

Die Architektin stellte den Räten dann den angedachten Zeitplan  für die Komplettsanierung vor. Demnach sollen die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke von Januar bis Mai 2025 erfolgen und der Spatenstich im August 2025 stattfinden. Fertigstellung soll voraussichtlich ein Jahr später im Juli/August 2026 sein, wobei das Freibad dann nicht mehr aufgesperrt würde, um Betriebskosten zu sparen.

„Chance nicht verstreichen lassen“

Daraufhin wurde umfassend diskutiert. Da gab es eine Stimme, die die „fast schon luxusmäßige“ Sanierung angesichts der neuerlichen Verschuldung unverhohlen ablehnte und an die vielen drängenden Pflichtaufgaben der Stadt wie die notwendige Sanierung der Grund- und Mittelschule oder erforderliche Kanalinstandsetzungen erinnerte. Einem anderen Stadtrat war die Finanzierung der Gesamtmaßnahme zu unsicher, weil die Kosten bislang nicht im Investitionsprogramm der kommenden Jahre auftauchen. Herbert Lichtinger rechnete vor, dass mit einem Kredit von zwei Millionen Euro der Haushalt auf zehn Jahre jährlich mit 200.000 Euro belastet würde und auf 20 Jahre mit 100.000 Euro jährlich, jeweils ohne Zinsen.

„Bei den hohen Fördergeldern, die wir jetzt erhalten, können wir die Chance auf die Sanierung nicht verstreichen lassen, sonst müssen wir das Bad mittelfristig zusperren“, machte ein weiterer Stadtrat seine Auffassung deutlich und erntete viel zustimmendes Nicken. Das Freibad sei ein Alleinstellungsmerkmal für die Freizeitgestaltung in Geiselhöring und sehr stark frequentiert, betonte ein anderer Stadtrat. Um es zum Wohl der Bürger zu erhalten, müsse man ein gewisses finanzielles Risiko in Kauf nehmen. Auch im Hinblick auf die Schwimmkurse könne man das Freibad nicht aufgeben. Schließlich wurde abgestimmt, ob die Sanierung des Freibads nach dem vorgeschlagenen Zeitplan umgesetzt werden soll und ob entsprechende Mittel in den nächsten Haushaltsplanungen eingestellt werden sollen. Mit 16 zu 3 Stimmen bekundete dies eine deutliche Mehrheit der Räte mit einem klaren Ja.

Bürger-Solarpark geplant

Ein weiteres Thema bei der Stadtratssitzung war die Vorstellung eines geplanten Bürger-Solarparks auf sechs Feldstücken mit rund 30 Hektar am Stubenberg bei Greißing. Realisieren will ihn die Firma Südwerk Energie GmbH. Der Stadtrat beschloss einstimmig, diesem Vorhaben mit der Aufstellung eines  entsprechenden vorhabenbezogenen Bebauungs- mit Grünordnungsplans den Weg zu bereiten.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat der Stadtrat die Beschaffung eines TSF-W für die fusionierte Freiwillige Feuerwehr Pönning-Oberharthausen befürwortet. Zwischenzeitlich liegt eine  Förderzusage der Regierung von  Niederbayern in Höhe von 52.910 Euro vor. Der Eigenanteil der Stadt Geiselhöring beläuft sich damit auf rund 275.000 Euro. Der Stadtrat beschloss die euroweite Ausschreibung des Fahrzeugs mit den Losen Fahrgestell, Aufbau, Beladung und Beladung Atemschutz.

Unter „Mitteilungen und Anträge“ sprach Stadträtin Viktoria Schmalhofer erneut den abschüssigen Fußweg zwischen der Kindertagesstätte Am Lins und der benachbarten Pizzeria an. Hier würden oft Radfahrer schnell hinuntersausen und Autofahrer benutzten den Weg zum Wenden, so dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Ob hier nicht eine Absperrung zum Durchfädeln möglich wäre? Zwei entsprechende Barken seien bereits bestellt, konnte ihr dazu Bauamtsleiter Simon Eisenhut berichten.

Eine überraschende Mitteilung machte Bürgermeister Herbert Lichtinger zum Schluss auf die Frage von Stadtrat Tobias Paßreiter zum Stand der Dinge zum geplanten Radweg von Hainsbach entlang der Staatsstraße nach Geiselhöring: Ein Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt Passau habe ergeben, dass das Bauamt den Weg in Eigenregie realisieren und somit auch finanzieren könnte. In einem nächsten Schritt würden nun Details mit dem Staatlichen Bauamt abgestimmt