Gesundheit

Folgeschäden einer Meningokokken-Infektion

(djd) In Deutschland erkranken jährlich rund 300 Menschen an Meningokokken. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind von der Infektion betroffen. Die häufigste Folgeerkrankung nach einer Infektion ist die Meningokokken-Meningitis. Nach einer durch Meningokokken ausgelösten Meningitis kann es bei 10 bis 20 Prozent aller Betroffenen zu Komplikationen kommen, die bei etwa einem von zehn Fällen tödlich enden. Etwa einer von fünf Überlebenden erleidet neben einem Hörverlust auch weitere Folgeschäden wie das Absterben von Gewebe oder Hirnschäden.

Ein Drittel der Infektionen mit Meningokokken führen zu einer Blutvergiftung. Dabei verteilen sich die Bakterien über die Blutbahn im gesamten Körper und können zu Organversagen und Einblutungen in die Haut, Schleimhäute und inneren Organe führen. Bei 10 bis 15 Prozent der Erkrankten können diese Einblutungen in die Nebennierenrinden erfolgen, wodurch es zu einem Kreislaufschock kommen kann. Eine mögliche Komplikation des septischen Verlaufs ist das Absterben einzelner Gliedmaßen, woraus nicht selten eine Amputation der befallenen Körperteile resultiert.

Das Leben mit Folgeschäden

Das Auftreten neurologischer Probleme oder kognitiver, physischer und psychologischer Beeinträchtigungen führen oft zu dem Bedarf nach einer permanenten medizinischen Betreuung oder Förderung. Die emotionale Belastung ist für die Familie und das soziale Umfeld der Betroffenen enorm hoch. Außerdem müssen Familie und Staat die entstehenden Kosten schultern.

Schutz durch Impfung

Kampagnenbotschafterin Shary Reeves. – Foto: djd/www.meningitis-bewegt.de

In Deutschland sind Impfstoffe gegen die fünf am häufigsten vorkommenden Meningokokken-Serogruppen verfügbar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder ab dem zwölften Lebensmonat eine Impfung gegen Meningokokken C. Eine Impfung gegen Meningokokken B wird bisher nur für Personen mit eingeschränkter Immunfunktion, etwa nach einer Milzentfernung, empfohlen oder für jene, die in engem Kontakt mit einem Meningokokken-Erkrankten stehen. Für die nur selten vorkommenden Serogruppen A, W135 oder Y gibt es zudem eine Impfempfehlung, falls eine gesundheitliche Gefährdung – zum Beispiel bei Laborpersonal oder bei Reisen in Risikogebiete – vorliegt.

Im November 2016 startete GSK die bundesweite Aufklärungskampagne „Meningitis bewegt“. Die Initiative möchte auf Meningokokken und die Gefahren einer Infektion aufmerksam machen. Insbesondere sollen junge Eltern und Menschen mit Kinderwunsch aufgeklärt werden.