Telefonbetrüger erbeuten von Landshuter Rentner Bargeld, Schmuck und Goldmünzen
(pol) Erneut haben Telefonbetrüger Bargeld, Schmuck sowie Goldmünzen im Wert von mehreren tausend Euro erbeutet. Ihr Opfer: Ein 83-jähriger Rentner aus Landshut. Er erhielt am Mittwochnachmittag einen Anruf. Ein Mann gab sich als Polizeibeamter aus und teilte dem Senior mit, seine Enkeltochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht und müsse zur Abwendung einer Haftstrafe eine hohe Kaution hinterlegen.
In der Annahme, seine Enkeltochter sei tatsächlich in Schwierigkeiten, übergab der Mann wenig später an der Wohnungstüre Bargeld und Wertsachen an einen unbekannter Abholer. Dieser soll etwa 25 Jahre alt und etwa 180 cm groß gewesen sein. Bekleidet war er mit einer dunklen Hose und einem dunklen Anorak.
Die Kripo will nun wissen: Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer am Mittwoch in der Zeit zwischen 15.30 Uhr bis etwa 18 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge im Bereich zwischen dem Hochstaufenweg und der Wendelsteinstraße beobachtet? Hinweise an die Kripo Landshut, Tel. 0871/9252-0.
Der Zeugenaufruf richtet sich auch an Taxifahrer, die unter Umständen im fraglichen Zeitraum eine männliche Person, auf der die Beschreibung passt, in Richtung Klötzlmüllerviertel gefahren haben.
Warnsignale am Telefon
Der Anrufer beginnt das Gespräch mit einer Art „Ratespiel“ („Rate mal, wer am Telefon ist“). Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben. Der Anrufer benötigt kurzfristig und schnell Hilfe in Form von Bargeld, kann dies aber nicht persönlich abholen. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch, sobald sich jemand nach Ihren finanziellen Verhältnissen erkundigt.
Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer „110“ an.
Sollten Sie bei der Polizei zurückrufen, drücken Sie dabei nicht die „Rückruftaste“, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen. Wählen Sie die Nummer SELBST! Lassen Sie sich nicht weiterverbinden. Bestehen Sie darauf, selbst bei Ihrer zuständigen Polizeiinspektion nachzufragen und wählen Sie die Ihnen bekannte Nummer, nachdem Sie einmal richtig aufgelegt haben.
So können Sie Ihre (Groß-) Eltern und Angehörigen schützen:
Helfen Sie Ihren Angehörigen und Bekannten dabei, gegebenenfalls den Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen oder entfernen Sie den Eintrag im Telefonbuch vollständig. Die Täter suchen im Telefonbuch nach Vornamen, die überwiegend der älteren Bevölkerungsgruppe zuzuordnen sind. Bestärken Sie Ihre Angehörigen darin, einfach aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über die Notrufnummer 110 verständigt werden. Wirken Sie darauf hin, dass Ihre Angehörigen keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahren. Informieren Sie sich über die verschiedenen Betrugsformen (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen usw.).