Neuer leitender Oberarzt – Spezialist für Unfallchirurgie am Klinikum Landshut
(ra) Nachts, wenn die meisten schlafen, steht er häufig im Operationsaal. Dort heißt es in hohem Tempo Blutungen zu stillen, gebrochene Knochen und fast abgerissene Gliedmaßen wieder zusammen zu setzen. Privatdozent Dr. Franz Müller ist seit 1. April der neue leitende Oberarzt am Klinikum Landshut. „Mit Dr. Müller haben wir einen Arzt aus der Champions League für das Klinikum Landshut gewonnen“, so Geschäftsführer Nicolas von Oppen.

Zuvor war er als Oberarzt sechs Jahre im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg tätig. Ein Haus der Maximalversorgung mit mehreren tausend Patienten pro Jahr in der Unfallchirurgie und Orthopädie. Müller kennt die Orthopädie und Unfallchirurgie von der Pike auf. Seine Laufbahn im Krankenhaus begann bereits 1983 als OP-Pfleger in der Unfallchirurgie. „Das hat mich schon immer sehr interessiert; mit den Händen zu arbeiten, zu helfen und zu heilen“, so Müller.
Nach dem Medizinstudium an der Universität Regensburg sammelte er umfassende Erfahrungen u. a. im Behandlungszentrum Vogtareuth, am Wirbelsäulenzentrum der Asklepios Klinik Lindenlohe und am Universitätsklinikum Regensburg. Zu seinen Schwerpunkten gehören die komplette Traumatologie, Verletzungen jeglicher Art und Schwere, insbesondere Wirbelsäulenverletzungen, Beckenverletzungen und die Fußchirurgie von A bis Z. „Das geht los vom Hallux Valgus bis zu aufwändigen Korrekturen hin zum künstlichen Sprunggelenk“, so Müller.
Die Behandlung von Schwerstverletzten, wenn der Hubschrauber am Klinikum Landshut landet, bedeutet Tag und Nacht im Einsatz zu sein. „Meine Frau hat als Krankenschwester viel Verständnis dafür“, schmunzelt Müller. „Sonst könnte ich meinen Beruf mit soviel Herzblut nicht ausüben.“ „Für andere dazu sein, wenn andere Freizeit haben, ist schon eine enorme Herausforderung“, weiß von Oppen den Einsatz eines Unfallchirurgen zu schätzen. Zu den Stärken von Dr. Müller gehört neben der Unfallchirurgie auch die Orthopädie. Er ist sehr erfahren, wenn es um den Einsatz von Kunstgelenken an Schulter, Hüfte und Knie geht.
Aufgrund dieser Expertise ist er Hauptoperateur im Endoprothetik-Zentrum und steht Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch tatkräftig zur Seite. Einmal im Jahr fliegt Privatdozent Dr. Franz Müller für vier Wochen in Kriegsgebiete wie Afghanistan oder Jemen. Vier Wochen lang nimmt er sich für „Ärzte ohne Grenzen“ Urlaub, um dort Kriegsverletzte zu behandeln. „Im Jemen kann man sich das genauso grausam wie in Syrien vorstellen“, so Dr. Müller. „Die Menschen brauchen dort maximale Unterstützung.“
Für Lerch ist der neue Kollege ein echter Gewinn. „Die Versorgung von Schwerst- und Mehrfachverletzten in der Region ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Dr. Müller bietet medizinische Versorgung von höchster Qualität“, so Lerch. Er bringt alle Voraussetzungen für das sogenannte Schwerstverletztenartenverfahren mit und wird als Durchgangs-Arzt die Arbeitsunfälle der Berufsgenossenschaft betreuen.