Trabrennbahn: „Be the One“ gewinnt Geburtstagsrennen
(tr) Ganz schön eng ist es auf dem Siegerfoto von Be the One am Donnerstag auf der Straubinger Trabrennbahn geworden. Es gab einen ziemlich großen Bahnhof für den Sieger. Nicht, weil der fünfjährige Hengst zum ersten Mal in seiner Karriere nun auch in Straubing gesiegt hat.
Auch nicht, weil er so viele Mitbesitzer hat. Sondern, weil sein Rennen als Walter-Herrnreiter 70. Geburtstags-Rennen überschrieben war und der Frontenhausener Rennverein seinem Vorsitzenden zu seinem runden Geburtstag sowie Siegfahrer Josef Sparber bei einer stilvollen Siegerehrung und einer kleinen Fete hinter den Kulissen gratuliert haben.
Fröhliche Gesichter und Prosecco-Laune also beim letzten Renntag des Straubinger Wintermeetings. Und auch der Fahrer, der allen sechs Renntagen seit 30. Dezember seinen Stempel gewaltig aufgedrückt hat, hat wieder zweimal gesiegt: Christoph Schwarz war der erfolgreichste Fahrer der aller diesjährigen Veranstaltungen und hat sich dadurch auch in der deutschen Statistik auf Rang zwei direkt hinter Michael Nimczyk katapultiert.
Wie so oft, wenn es einen glasklaren Favoriten gibt, endete das Rennen mit einer dicken Überraschung. Die Prüfung zu Ehren von Walter Herrnreiter, dem erfolgreichen und beliebten Amateur, war dafür einmal wieder exemplarisch. Lange Zeit war Be the One nicht mehr siegreich, hatte sich zuletzt aber immer wieder nachdrücklich angekündigt. Mit einer couragierten Fahrt steuerte Catchdriver Josef Sparber den Strobl-Hengst zeitig nach vorne und hielt ihn super bei Laune. Und da Seriensieger Ocean Eyes dieses Mal in der Todesspur landete, ging die Rechnung auch endlich für den Fünfjährigen auf. Finch Hatton TU machte die Dreier- und Viererwette zusätzlich fett, Augustiner war dahinter Vierter.
Überhaupt wurden die Rennen in Straubing an diesem Renntag auffallend oft in Start-Ziel-Manier entschieden. Zum Auftakt leistete sich Velten Chicago aus dem Band ein kleines Hüpferchen, war aber sofort wieder auf Spur und wurde von Peter Platzer gleich an die Spitze beordert. Er siegte in beeindruckender Manier, dahinter überraschte nach einem Windschattenrennen Best fake smile sehr positiv, und auch Eclectic zeigte erneut eine ansprechende Leistung.
Hier musste sich Christoph Schwarz noch mit Rang drei zufrieden geben, dies sollte sich schon im nächsten Rennen ändern. Dream of Action ist zurück in blendender Form, flog gleich an die Spitze und kam zum überlegenen Triumpf in starken 1:16,1. Dahinter war Vincenzo Rosso mit dem Geburtstagskind Walter Herrnreiter beim Comeback bestens aufgelegt und verwies Major Sheba H auf Rang drei, der aber ebenfalls ein gutes Rennen lief.
Start-Ziel – wie sollte es anders sein! – holte sich Faith Trot den nächsten Treffer. Die Schweden-Stute fiel bei ihren ersten Auftritten in Bayern zuletzt nur einmal wegen einer Galoppade aus und zeigte ansonsten eine lupenreine Siegesserie. Sie konnte umgehend wieder an ihre Treffer anknüpfen und bescherte Robert Gramüller den ersten von drei Trainersiegen. Die Uhren blieben bei beeindruckenden 1:15,4 stehen, somit war die Schweden-Stute gar nicht so weit vom Bahnrekord von 1:14,8 entfernt, den Lozano Boko am ersten Renntag des Jahres aufstellte. Dahinter ging Flash Gordon durch die Todesspur ein Riesenrennen und steckte nie auf, er ließ sich auch Escada und Otero die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Einen weiteren Sieger für das Team Lila stellte die vielfache deutsche Trabreitchampionesse Ronja Walter vor. Während Windhund teils mit Weile führte, wartete die Goldhelmträgerin mit ihrer bekannten Coolness ab, um in der entscheidenden Phase ihren aus dem zweiten Band gestarteten Khalid noch höllisch schnell zu machen und auch den erneut fein unterm Sattel vorgestellten Giacomo Pastor in den Griff zu bekommen. Der Richterspruch lautete schließlich „überlegen“ für das Dreamteam. Windhund behielt Rang drei.
Nicht ganz vom Glück verfolgt war Rudi Haller zu Beginn des Renntags. Und doch fand der Tag für ihn noch ein durchaus versöhnliches Ende. Ulani zeigte dieses Mal eine tolle Leistung und überspurtete im Einlauf die führende Favoritin Queen of Mystery Bo. Wigand Eck kam noch gut von hinten angerauscht. Als Catchdriver machte der Erfolgstrainer dann auch mit Granit Dairpet alles richtig und führte den Franzosen zum letztlich leichten Erfolg vor Impression de Mai und Dakota de Digeon. Der Fuchs aus dem Stall Gramüller war somit der letzte Sieger des Straubinger Wintermeetings 2023. Die Gäubodenbahn verabschiedet sich nun in eine kurze Verschnaufpause, in Bayern übernimmt ab 5. März die Rennbahn Daglfing. Nächster Renntag in Niederbayern ist am Sonntag, 30. April.