Gesundheit

Während Pandemie deutlich weniger jugendliche Rauschtrinker

(ra) Im vergangenen Jahr mussten in Bayern 2.060 Kinder und Jugendliche nach dem Alkoholrausch klinisch behandelt werden. Damit bleibt die Zahl der Betroffenen bei den Zehn- bis unter 20-Jährigen auch im zweiten Pandemiejahr auf vergleichsweise niedrigem Niveau: 2020 landeten im Freistaat 2.037 Jungen und Mädchen nach dem Rausch im Krankhaus, während es in den Vor-Corona-Jahren 2016 bis 2019 fast doppelt so viele waren (durchschnittlich 4.042 Betroffene im Jahr).

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Dies zeigen aktuelle Zahlen* des Statistischen Bundesamtes. Danach wurden im vergangenen Jahr 1.105 Jungen und 955 Mädchen stationär behandelt. Der Anteil des weiblichen Nachwuchses an den gesamten Krankenhausfällen war mit 46 Prozent noch nie so hoch. In den zehn Jahren davor betrafen im Schnitt vier von zehn Klinikeinweisungen Mädchen.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek und die DAK-Gesundheit setzen ihre Bemühungen in der Alkoholprävention fort und starten unter dem Motto „bunt statt blau“ die Kampagne gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen in Bayern. Im 14. Jahr werden die besten Plakatideen von Schüler*innen zwischen zwölf und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken gesucht. 

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„Wir freuen uns über die anhaltend niedrigen Zahlen betroffener Kinder und Jugendlicher. Dennoch ist jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen eine zu viel“, sagt Sophie Schwab, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Bayern „Deshalb setzen wir im Freistaat gemeinsam mit Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unsere erfolgreiche Alkohol-Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ fort und bringen das wichtige Thema in den Schulalltag.“ 

Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege sowie Schirmherr der Kampagne im Freistaat, erläutert: „Die aktuelle Entwicklung ist zwar positiv, aber wir dürfen dennoch in unseren Bemühungen nicht nachlassen, insbesondere junge Menschen über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs aufzuklären. Denn klar ist: Bereits in kleinen Mengen kann Alkohol für Kinder und Jugendliche gefährliche gesundheitliche Folgen haben. So kann Alkoholkonsum das Gehirn schädigen und auch die Gefahr erhöhen, psychisch oder körperlich krank zu werden.“  

Der Minister ergänzt: „Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege investiert jedes Jahr über eine halbe Million Euro in Präventionsmaßnahmen gegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Was den Wettbewerb ‚bunt statt blau‘ so besonders macht: Kinder und Jugendliche setzen sich auf künstlerische Art und Weise mit diesem Thema und dessen Gefahren auseinander.“ 

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Umfangreiches Unterrichtsmaterial für Schulen

Die Präventionskampagne „bunt statt blau“ richtet sich gegen exzessiven Alkoholkonsum, bei dem Jugendliche binnen weniger Stunden so viel Alkohol trinken, bis sie einen gefährlichen Vollrausch haben. Bundesweit sind 11.000 Schulen zur Teilnahme eingeladen. Diese können das Thema Alkohol im Unterricht behandeln und ihre Schülerinnen und Schüler Plakate entwerfen lassen. Das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) bietet den Lehrkräften dazu unterstützend umfangreiche Unterrichtsmaterialien und Elterninformationen an, die im Rahmen der Präventionskampagne „Aktion Glasklar“ konzipiert wurden.  

Einsendeschluss für Plakatwettbewerb am 31. März

Bei dem Plakatwettbewerb warten Geldpreise in Höhe von insgesamt rund 12.000 Euro auf die kreativen Gewinnerinnen und Gewinner. Einsendeschluss ist der 31. März 2023. Danach werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet. Im Juni wählt die Bundesjury um DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, aus den 16 besten Landes-Plakaten die Bundessieger*innen.

* aus deutschen Krankenhäusern entlassene vollstationäre 10- bis unter 20-jährige Patienten mit Wohnort Bayern, Quelle: Statistisches Bundesamt