„Das Schlaue Füchslein“ zum ersten Mal im Theater am Hagen
(ra) Wie klingt die Natur? Was ist der Sinn des Lebens? Warum müssen wir sterben? Es sind existentielle Fragen, die den Großmeister der tschechischen Oper Leoš Janáček beschäftigten und die er mit flirrender Leichtigkeit auf die Bühne brachte. In „Das Schlaue Füchslein“ zeichnete der 70-jährige Komponist mit geradezu kindlicher Euphorie „die Melancholie des Altwerdens“, wie er selbst schrieb. Premiere feiert das Werk in Straubinger Theater am Hagen am 11. April.

Es ist die Geschichte eines Försters, der an seinem Lebensende steht und sich von der Unbeschwertheit einer selbstbewussten Füchsin noch einmal zum Erinnern und Träumen hinreißen lässt – all die unerfüllten Sehnsüchte, die verpassten Chancen, die sinnlosen Gedanken treten hervor und wecken neue Lebenslust. Am Ende erscheint der Spuk um die Füchsin dem Förster wie ein phantastischer Sommernachtstraum, und das Werden und Vergehen nimmt unbeeindruckt seinen Lauf.
Mit dem „Schlauen Füchslein“ kommen tschechische Kinder – verglichen mit Humperdincks „Hänsel und Gretel“ in Deutschland – erstmals mit dem Theater in Berührung. Das Landestheater Niederbayern bringt die Oper in der deutschen Übertragung von Max Brod auf die Bühne, der sich nicht nur um die Werke Franz Kafkas verdient gemacht hat, sondern auch ein Freund und Förderer Leoš Janáčeks war. In den 1920er Jahren entstanden vibriert es in jeder Faser der Partitur des „Schlauen Füchsleins“ – vor impulsiver Freude, tänzerischer Energie und quälender Spannung. Die poetische Tonsprache der Musik atmet die romantische Atmosphäre des Waldes.
Regie führt Intendant Stefan Tilch, die Ausstattung liegt in den Händen der Briten Philip Ronald Daniels und Charles Cusick Smith, die Choreografie übernimmt der Italiener Stefano Gianetti. Basil H. E. Coleman leitet die Niederbayerische Philharmonie. In die Rollen von Füchslein und Fuchs steigen Mandie de Villiers und Kimberley Boettger-Soller. Als Förster ist Peter Tilch zu hören. In weiteren Rollen: Jeffrey Nardone (Schulmeister), Kyung Chun Kim (Pfarrer, Dachs), Szymon Chojnacki (Haraschta), Flavia Samper (Terynka) u.v.a.m. Chor und Kinderchor.
Premiere und einzige Vorstellung im Straubinger Theater am Hagen ist am Dienstag, 11. April um 19.30 Uhr. Um 18.45 Uhr gibt es im Foyer eine kostenlose Kurzeinführung. Karten gibt es ab sofort beim Amt für Tourismus der Stadt Straubing (Tel. 09421/944 601 99) und an der Abendkasse ab einer Stunde vor der Vorstellung. Es gilt der Straubing-Pass.