Aktion „Zeit schenken“: Zusammenhalt nach Schicksalsschlag beim Klinikpersonal in Bogen
(ra) Mit einer Überstunden-Spendenaktion unter dem Motto „Zeit schenken“ hat das Personal der Klinik Bogen einer Mitarbeiterin ermöglicht, dass sie mit ihrem schwer leukämiekranken Kind dessen letzte Monate verbringen konnte. Letztlich waren 916 Überstunden und dazu einige Hundert Euro an Barbeträgen gespendet worden, so dass ein Gesamtwert von über 24.000 Euro zusammenkam. Aufgrund der hohen Spendenbereitschaft und des letztlich doch unerwartet frühen Abschiedes von ihrem Kind nahm die betreffende Mitarbeiterin nur rund 4.700 Euro in Anspruch und es blieb ein Restguthaben im Gegenwert von 19.530 Euro.
Damit unterstützt die Klinik Bogen nun drei gemeinnützige Organisationen, die sich für schwerstkranke und sterbende Kinder und ihre Angehörigen einsetzen: dem Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder VKKK Ostbayern e. V., dem Kinderpalliativteam Ostbayern und der Kinderonkologie des Universitätsklinikums, die je ein Drittel des Betrags, also je 6.510 Euro, erhalten. Als Vertreterinnen dieser Organisationen haben Irmgard Scherübl vom VKKK und der Kinderonkologie und Karin Borchers vom Kinderpalliativteam am Montag an der Klinik Bogen die Spendenschecks dankend aus den Händen der Personalratsvorsitzenden Elke Zschauer entgegengenommen.
Schicksal kann jeden treffen
Klinikbeschäftigte wissen es selbst am besten: Schicksalsschläge, wie schwere Krankheiten, können jeden treffen, unerbittlich und zu jeder Zeit. Sie machen auch vor den eigenen Reihen und vor nächsten Angehörigen nicht Halt. So traf es vor zwei Jahren das Kind einer Mitarbeiterin der Klinik Bogen. Was dieses neben der Therapie gerade in dieser schweren Zeit besonders brauchte, war die Nähe und Zuwendung der Familie, insbesondere der Mutter. Diese konnte wegen ihrer Berufstätigkeit zunächst gar nicht so viel Urlaub nehmen, wie sie es gern gewollt hätte, um ihr Kind in der schweren Zeit und durch zwei Stammzelltransplantationen hindurch zu begleiten.
„Überwältigende Spendenbereitschaft“
Kolleginnen aus ihrer eigenen Abteilung brachten die Idee zur Überstunden-Spendenaktion vor und ließen die Möglichkeiten hierfür bei der Personalverwaltung prüfen. Als alle rechtlichen und organisatorischen Hürden beseitigt waren, schloss sich bald schon Personal aus allen Bereichen und Berufsgruppen der Klinik dieser Aktion an und spendete Überstunden für die Kollegin. Hierfür bedankt sich diese im Namen ihrer gesamten Familie: „Unser herzliches Dankeschön für die großartige Spendenbereitschaft der Kollegen. Sie haben mir damit einige wertvolle Wochen Zeit geschenkt, die ich ausschließlich für mein Kind da sein konnte.“ Die Personalratsvorsitzende Elke Zschauer bestätigt: „Die Spendenbereitschaft aus allen Abteilungen war überwältigend – ein wirklich tolles Zeichen für das Miteinander im Haus, und das gerade mitten in der Pandemie, einer Zeit voller Zusatzbelastungen, wenn jeder Freizeitausgleich umso kostbarer ist.“
Verbleibendes Guthaben im Sinne der Spender und Betroffenen eingesetzt
Aufgrund der hohen Spendenbereitschaft und waren entsprechend viele Stunden übriggeblieben, die jedoch nach Meinung aller Beteiligten nicht auf Eis gelegt werden sollten. Das verbleibende Spendenguthaben wollte die Klinik stattdessen Menschen zugutekommen lassen, die sich für die Bewältigung solcher und ähnlicher Schicksalsschläge engagieren. In enger Absprache fanden die Organisatoren der Überstundenaktion an der Klinik Bogen schnell sogar drei gute Zwecke ganz im Sinne der Spender und ursprünglich vorgesehenen Empfängerin. Mit den oben genannten Einrichtungen unterstützt das Klinikpersonal schwerstkranke und sterbende Kinder sowie deren Angehörigen, die sich in derselben oder einer ähnlichen Lage befinden.