Landkreis Straubing-BogenMallersdorf-Pfaffenberg

Wenn niemand in die Berufsschule geht, kann niemand eine Hochschule bauen

(ra) Zur Betriebsbesichtigung bei der Fahrner Bauunternehmung GmbH in der Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg am Donnerstag hatte sich die Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) der CSU Straubing-Bogen auf Initiative von Josef Zellmeier, MdL mit dem Bayerischen Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker, MdL einen prominenten Gast eingeladen. Wie Kreisvorsitzender, stellvertretender Landrat Andi Aichinger bei der Begrüßung anmerkte, passe das ganz gut.

Vertreter der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) zusammen mit Staatsminister Albert Füracker (8. von links) – Foto: Aichinger

Schließlich müssten ob der massiven Preissteigerung für Energie bei Kommunen, Betrieben und privaten Haushalten nach den Worten Aichingers Lösungen gefunden werden. Da sei gerade auch der Finanzminister ein qualifizierter Ansprechpartner. Unternehmer Robert Fahrner stellte dann seinen Betrieb vor. Schon seit 1878 sei man im Baubereich aktiv und habe sich den Herausforderungen der Zeit immer offensiv gestellt. Heute habe man mit über 300 Mitarbeitern ein sehr gutes Fundament, um bei öffentlichen Bauten und Industriebauten alles aus einer Hand bieten zu können. Das sei essentiell, um gegenüber den „Großen“ bestehen zu können. Schon vor vielen Jahren habe man sich im Unternehmen außerdem mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und mit einer Hackschnitzelheizung und Photovoltaikanlagen die Basis für eine sichere Versorgung und Unabhängigkeit geschaffen.

Fahrner, der mit Leib und Seele Mittelständler ist, gab dem Minister und den vielen anwesenden kommunalen Mandatsträger mit auf den Weg, die duale Ausbildung massiv zu stärken. Der Mittelstand blute sonst aus. Außerdem seien die KMUs verstärkt in den Fokus politischen Handelns zu rücken. Schließlich seien sie das Rückgrat der Wirtschaft im Freistaat. Vor dem Rundgang auf dem Betriebsgelände bat Bürgermeister Christian Dobmeier Füracker, beim kommunalen Finanzausgleich auch weiter die kommunalfreundlichste Länderregierung Deutschlands zu bleiben. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten brauchen wir ausreichend Mittel, um unsere Aufgaben erfüllen zu können.“

Der Staatsminister hob hervor, dass er genauso wie der Abgeordneten Josef Zellmeier, er aus dem ländlichen Raum stamme. Gerade deshalb würden sie sich für eine adäquate Ausstattung dessen einsetzen. Für Unternehmer Fahrner hatte er viel Lob mit im Gepäck. An den Unternehmer Fahrner gewandt sagte Füracker, wo andere schon längst sagten, sie hätten keine Zeit, engagiere sich der Mittelständler auch noch ehrenamtlich. Als zentrale Herausforderungen seien die Energieversorgung und deren Bezahlbarkeit zu sehen. Schon deshalb, müsste alles, was Energie produziert, eingeschalten bleiben. Kernkraftwerke seien als Brückentechnologie alternativlos.  Damit sichere man in der Folge Arbeitsplätze. Das müsse auch die Bundesregierung endlich anerkennen. Verbesserungen im ÖPNV befürworte er, allerdings müsse – im Hinblick auf das 49-Euro-Ticket – die Finanzierung sichergestellt sein.

Den Appell Robert Fahrners, die duale Ausbildung zu stärken unterstützt der Finanzminister. Da brauche es jedoch ein Umdenken der Gesellschaft. Abitur und Studium seien trotz aller Bedeutung nicht Allheilzweckmittel. Auch mit einer dualen Ausbildung könne man gutes Geld verdienen und Karriere machen. Es gelte sein Grundsatz: „Wenn niemand in die Berufsschule geht, kann niemand eine Hochschule bauen…!“ Abschließend mahnte der Minister an, Infrastrukturmaßnahmen wieder mehr Wohlwollen entgegen zu bringen – auch sie hätten die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte Bayerns ermöglicht.

Josef Zellmeier sagte, dass neue Schulden die Probleme nicht lösen würden, sondern nur verschieben. Nichtsdestotrotz müssten bereits zugesagte Projekte realisiert werden. Darauf könnten sich Kommunen und Bürger verlassen.

Landrat Josef Laumer forderte einmal mehr Hilfe für kleine Krankenhäuser.  Die Menschen wollten diese. Nur seien die Kliniken hinsichtlich der Rahmenbedingungen nicht mehr in der Lage, eine schwarze Null zu erwirtschaften. Hier brauche man den Staat, um die medizinische Versorgung vor Ort auch künftig zu gewährleisten. Darüber hinaus fehlten auch in der Pflege Fachkräfte. 

Bezirksrat Franz Schreyer verwies überdies auf die Bedeutung der Landwirtschaft, nicht nur bei Energiewende. Der Abbau von Bürokratie sei notwendig, um sich der Kernaufgabe, der Erzeugung von Lebensmitteln, wieder verstärkt widmen zu können.