Landkreis Landshut

Der Vergangenheit auf der Spur

(ra) Zur Zeit sind internationale Forscher im Landkreis Landshut unterwegs, um durch Untersuchungen von Skeletten aus prähistorischen Friedhöfen mehr über unsere genetischen Wurzeln herauszufinden. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf Fundstellen in den Märkten Altdorf, Essenbach und Ergoldsbach.

Landrat Peter Dreier und Kreisarchäologe Dr. Thomas Richter nahmen am Mittwoch das zwölfköpfige Forschungsteam um Prof. Burger (3. von links) und Prof. Excoffier (7. von links) im Landratsamt in Empfang, bevor es sich auf den Weg zu Fundstellen im Landkreis Landshut machte. Foto: Landratsamt Straubing/Teresa Späth

Der Landkreis Landshut gilt als einer der am längsten besiedelten Gebiete Mitteleuropas. Bereits vor über 7.500 Jahren haben sich Menschen an den Ufern von Isar, Vils und Laaber niedergelassen. „Unsere Aufgabe ist es, diese Zeugnisse der Vergangenheit zu sichern und für künftige Generationen zu bewahren“, sagte am Mittwoch Dr. Thomas Richter, Kreisarchäologe des Landkreises Landshut. Die Vorgeschichte des Landkreises hat inzwischen auch das Interesse von Anthropologen und Genetikern geweckt.

Populationsgenetiker Prof. Dr. Joachim Burger von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bereist aktuell mit Biostatistikern der Universität Bern um Prof. Dr. Laurent Excoffier den Raum Landshut, um einige Fundstellen persönlich in Augenschein zu nehmen. Das zwölfköpfige internationale Team aus Mainz und Bern, bestehend aus Genetikern und Biostatistikern extrahiert im Forschungsprojekt Genome aus den Skeletten prähistorischer Gräberfelder und vergleicht diese mit anderen Regionen. Die Kreisarchäologie Landshut begleitet das Projekt lokal.

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Ziel des Forschungsprojektes ist es, anhand der DNA zu rekonstruieren, von welchen menschlichen Migrationsbewegungen der Landkreis in der Zeit zwischen 10.000 v. Chr. und 700 n Chr. betroffen war und damit auch die Zusammensetzung der DNA in der Region Landshut zu verstehen. „Ich bin gespannt, mehr über unsere Heimatgeschichte zu erfahren“, sagte Landrat Peter Dreier am Mittwoch im Landratsamt. Das Projekt wird aus staatlichen Forschungsgeldern der Schweiz finanziert. In rund drei Jahren sollen Ergebnisse vorliegen.