Viele Glaukom-Patienten fürchten sich unnötig vor einem operativen Eingriff
(djd) Nichts mehr sehen können – das dürfte für fast alle Menschen eine erschreckende Vorstellung sein. Genau dies kann aber am Ende drohen, wenn der Grüne Star, wie das Glaukom im Volksmund oft heißt, nicht behandelt wird. Denn auf Dauer können die Nervenfasern des Sehnervs irreparabel geschädigt werden. Hauptrisikofaktor für die Erkrankung ist ein erhöhter Augeninnendruck, der entsteht, wenn das Kammerwasser nicht abfließen kann.
Da viele Betroffene mit der Standardtherapie – dem oft mehrmals täglich notwendigen Verwenden von Augentropfen – Schwierigkeiten haben, kann in vielen Fällen ein operativer Eingriff eine gute Alternative sein. Doch gerade davor scheuen die meisten Patienten zurück. Sie fürchten Komplikationen, ein mögliches Misslingen und den Aufwand eines größeren operativen Eingriffs. Diese Sorgen sind jedoch mittlerweile kleiner geworden – dank einer neuen Behandlungsoption, der sogenannten mikroinvasiven Glaukom-Chirurgie (MIGS).
Dabei werden mittels Injektion zwei winzige Stents wie etwa „iStent inject“ ins Auge eingesetzt, wo sie als eine Art Bypass den ungestörten Abfluss des Kammerwassers ermöglichen. Dadurch kann der Augeninnendruck effektiv gesenkt werden. Im Rahmen der US-Zulassungsstudie war diese Operationsmethode in punkto Sicherheit vergleichbar mit der Operation des Grauen Stars, der am häufigsten durchgeführten Augen-Operation (Craven ER et al. J Cataract Refract Surg 2014; 38: 1339-1345). Beide Eingriffe können sogar in Verbindung miteinander durchgeführt werden. Unter www.iStent.de gibt es dazu weitere Informationen.
Geeignet bei moderatem Krankheitsverlauf
Die neue Behandlungsform wurde mittlerweile bereits über 200.000 Mal durchgeführt. Sie ist besonders geeignet für Patienten mit einer leichten bis moderaten Verlaufsform des Glaukoms. Einer internationalen Studie zufolge benötigen 66 Prozent der behandelten Patienten auch zwölf Monate nach dem Eingriff keine zusätzlichen Medikamente mehr.