Krankenpflegeschule in Mallersdorf soll im September 2023 starten

(ra) Zur Fraktionssitzung der ÖDP/PU waren am Dienstag ins Gasthaus Murrer in Aiterhofen der Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf Robert Betz sowie der Verwaltungsleiter der Klinik Mallersdorf Bernhard Fürst gekommen. Sie informierten über den aktuellen Stand der Planungen zur Wiederaufnahme des Betriebs einer Pflegeschule sowie zum Neubau des Personalwohnheims an der Klinik Mallersdorf.

Stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl freute sich, dass die von der ÖDP angeregte und lange Jahre geforderte Pflegeschule nun in greifbare Nähe rücke. Betz führte aus, dass der Start der Pflegeschule für den Herbst 2023 geplant sei. Der Antrag auf Errichtung einer Krankenpflegeschule sei bei der Regierung von Niederbayern gestellt. Die notwendigen Maßnahmen seien mit der Regierung abgesprochen. Zunächst würden die Räume des alten Rathauses in Pfaffenberg für den Betrieb der Pflegeschule genutzt.

Kreisrat Michael Hirtreiter stellte fest, dass die Zeitplanung sehr ambitioniert sei und bemerkte, dass die noch vom Kreistag zu treffenden Beschlüsse dringlich seien, die Diskussion über die Notwendigkeit einer Schule für die Kreiskliniken glücklicherweise abgeschlossen sei und sich der Kreistag einstimmig dafür ausgesprochen habe. Kreisrat Dr. Michael Röder ergänzte, dass ein zeitnaher Beginn des Betriebs der Schule schon deshalb wichtig sei, weil der Bedarf an Pflegekräften sowohl in Kliniken als auch in Seniorenheimen erheblich sei. Bereits jetzt könnten in diesen Einrichtungen Betten nicht belegt werden, weil nicht ausreichend Pflegekräfte zur Verfügung stünden.

Anita Bogner, 1. Bürgermeisterin von Rain sah hierbei keine Konkurrenz zu den umliegenden Pflegeschulen in der Region: „Je mehr Pflegekräfte ausgebildet werden, desto besser sei dies auch in Anbetracht der demographischen Entwicklung.“

Verwaltungsleiter Fürst berichtete anschließend über die Planungen zum Neubau des Personalwohnheims an der Klinik Mallersdorf. Der geplante Neubau sei ebenfalls dringlich, da das bestehende Gebäude nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren sei. Sowohl für die Pflegeschüler als auch für das Personal der Kreiskliniken müssten attraktive Wohnmöglichkeiten geschaffen werden. Außerdem wird das Gebäude benötigt, um Bereitschaftszimmer für die Klinik unterzubringen. Die Finanzierung werde über das Kommunalunternehmen Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf erfolgen.

Vorstand Betz berichtete über die zukünftigen Herausforderungen für die Kliniken des Landkreises. Besonders die politisch gewollte zunehmende ambulante Durchführung von Operationen, die bisher stationär erfolgten, werde eine Herausforderung darstellen, auf die sich die Kliniken bereits jetzt vorbereiteten.

ÖDP-Kreisräte berieten bei dieser Sitzung auch über die Umsetzung des Nahverkehrsplans. Sie sprachen sich klar für die Einrichtung der Buslinie auf der Tourismusachse Bogen-Sankt Englmar-Viechtach aus. Kreisrat Josef Gold regte an, über eine Kurtaxe, die von Übernachtungsgästen entrichtet werden soll, kostenlose Fahrkarten an Touristen auszugeben und damit sowohl die Attraktivität der Buslinie zu steigern, als auch die finanzielle Beteiligung des Landkreises zu verringern. Als Vorbild könne beispielsweise die Region Bozen dienen, in der ein ähnliches Modell praktiziert werde, so Gold.