Suhler Wölfe gewinnen gegen beherzte Straubingerinnen
(gk) Volleyball Bundesligist NawaRo Straubing hat am Samstagabend gegen den Tabellenzweiten VfB Suhl LOTTO Thüringen mit 0:3 verloren (12:25, 19:25, 15:25). Doch trotz der erneuten deutlichen Niederlage, war es ein besonderes Spiel.
Angesichts von acht verletzten und angeschlagenen Spielerinnen entschied sich Straubings Trainergespann für eine überraschende Aufstellung. Die etatmäßige Libera Amber de Tant startete als Außenangreiferin. „Das hat uns sehr überrascht, als wir das während des Einschlagens gesehen haben“, erklärte Suhl Trainer Laszlo Hollosy nach der Partie. De Tant machte ihre Sache gut und hatte mit der erst 16-jährigen Antonia Herpich eine würdige Vertreterin.
Das Straubinger Eigengewächs präsentierte sich nach anfänglicher Nervosität beim Start-Debüt als Libera furchtlos und bärenstark. Das schlug sich auch in der Statistik nieder. „Am Anfang hatten wir Sie als Ziel in unserer Aufschlagtaktik ausgegeben“, so Suhls Coach Hollosy. „Doch sie hat ihre Sache so gut gemacht, dass wir die Taktik ändern mussten. Deshalb habe ich sie auch als MVP ausgewählt nach dem Spiel.“ Von 27 Annahmen kam nur einer nicht zur Zuspielerin. Zudem kamen 63 Prozent der Annahmen perfekt zur Zuspielerin. Diese Aufgabe hatte ab dem Ende des ersten Satzes ein weiteres Straubinger Eigengewächs inne. Emilia Jordan verteilte die Bälle clever auf ihre Angreiferin und vertrat die mit Rückenproblemen gestartete erste Zuspielerin Anna Mebus würdig.
Das Spiel selbst ist schnell erzählt. Im ersten Durchgang fuhr Suhl mit seinen starken Angreiferinnen und der perfekt agierenden Zuspielerin Vedrana Jaksetic wie eine Dampfwalze über NawaRo drüber (5:17). Mit zunehmendem Satzverlauf fing sich NawaRo zwar, konnte das Ergebnis aber nur noch wenig verbessern (12:25). Der zweite Durchgang war von Beginn an umkämpft und NawaRo hatte lange eine Führung inne. Beim Stand von 19:19 konnte der Tabellenzweite ausgleichen und spielte den Satz im Stile eine Spitzenmannschaft zu Ende. NawaRo konnte keinen Punkt mehr erzielen und musste Satz zwei mit 19:25 abgeben. Im dritten Satz agierte Suhl weiter konzentriert. NawaRo kämpfte weiter tapfer in der Abwehr, konnte sich dafür aber nicht mit Angriffspunkten belohnen. So hatte Suhl den gesamten Durchgang einen beruhigenden Vorsprung und sicherte sich mit zweiten Matchball den 3:0 Erfolg. Der dritte Satz endete aus Straubinger Sicht mit 15:25.
Doch trotz der erneuten Niederlage zeigte das Spiel einen Blick in die Zukunft des Straubinger Volleyballs. Die beiden Straubinger Youngster Jordan und Herpich, sowie die erst 18-jährige Niederländerin Puck Hoogers boten eine starke Partie. Auch Amber de Tant wusste als Außenangreiferin zu überzeugen. Sie erzielte vier Punkte, davon ein Blockpunkt. In der Annahme agierte sie fehlerfrei und gemeinsam mit Antonia Herpich organisierte sie eine gute Abwehr. „Die Mädels haben ihre Sache gut gemacht“, lobte auch NawaRo-Coach Bart-Jan van der Mark seine überraschende Startsechs auf dem Feld. „Aber wir müssen heute auch anerkennen, dass Suhl eine sehr gute Mannschaft hat und hier heute verdient gewonnen hat. Für uns heißt es jetzt das spielfreie Wochenende zu nutzen, um möglichst viele unserer Spielerinnen wieder fit zu bekommen für den Rest der Saison“, so van der Mark.
Was das angeht, sieht es gut aus. Mittelblockerin Samantha Cash ist bereits zurück auf dem Feld. Diagonalspielerin Marie Hänle könnte ihr Comeback im nächsten Spiel am 5. Februar gegen den Dresdner SC feiern und auch Zuspielerin Elisabeth Kettenbach befindet sich auf dem Weg zurück. Für die angeschlagenen Anna Mebus (Rücken), Sabrina Krause und Julia Brown (jeweils Schulter) sowie für Sina Fuchs (Zerrung) sollte die Spielpause zur rechten Zeit kommen, um danach noch einmal alles in die Waagschale zu werfen und einen versöhnlichen Abschluss der Saison zu erreichen.
Für das nächste Heimspiel am 5. Februar, 19. 30 Uhr gegen den amtierenden Deutschen Meister Dresdner SC gibt es bereits Tickets exklusiv im Online-Ticket-Shop von NawaRo (www.nawaro-straubing.de/ticketshop). Dann kehrt mit Libera Sophie Dreblow eine Spielerin zurück, die in den vergangenen drei Jahren für NawaRo auf dem Feld gestanden hatte und sich in Niederbayern zu einer Top-Libera entwickeln konnte.