2. Mai 2025
Life-Style

Warum Beziehungen mit Altersunterschied ebenfalls funktionieren können

(ra) Liebe ist etwas Wunderbares – egal wohin sie fällt. Zuneigung, Hingabe, Geborgenheit, Sicherheit, Sex, Verständnis, Treue sind nur einige „große“ Begriffe, die wir mit Liebe in Verbindung bringen. Tiefe Liebe anderer Paaren zu beobachten, die sich ganz ungeniert küssen, die Nähe des anderen suchen öffnet, sich selig anlächeln und vor Glück strahlen, öffnet unsere Herzen – egal ob die Paare gleichaltrig sind oder einer der beiden deutlich jünger ist als der andere.

Was hat das Alter mit Liebe und einer glücklichen Beziehung zu tun?

Für uns ist eine Partnerschaft, in der zwei Menschen nahezu gleichaltrig sind oder der Mann nur wenige Jahre mehr auf der Uhr hat, völlig normal. Ist ein Partner jedoch deutlich älter, ist ein Urteil schnell gefällt: Das ist nichts für die Ewigkeit – und mit Liebe kann das auch nichts zu tun haben! Ach wirklich?

Foto © Günter Menzl / Fotolia.com

Es gibt viele Gründe dafür, warum sich Frauen und Männer im reifen Alter nach wesentlich jüngeren Partnern umsehen und umgekehrt. Ist ein Partner zehn Jahre älter oder mehr, stößt so eine Verbindung oft auf Unverständnis. Dabei bestätigen glückliche Paare mit großem Altersunterschied immer öfter, dass ihre Interessen gerade in Bezug auf die Lebensplanung viel besser zusammenpassen als bei gleichaltrigen Partnern; egal ob sie Mitte zwanzig sind oder die 40 schon überschritten haben – und deshalb genauso glücklich sein können, wie andere Paare.

Gleichaltrige Paare passen in vielerlei Hinsicht gar nicht zusammen

Junge Männer in den Zwanzigern lassen sich, was Zukunfts- und Familienplanung anbelangt, nur ungern festlegen. Ein Mann von Mitte 30 oder älter ist hingegen bindungsfreudiger, weil er es beruflich „geschafft“ hat und seiner zukünftigen Familie etwas bieten kann. So verwundert es kaum, dass sich Männer um die Vierzig gerne eine deutlich jüngere, anschmiegsame Frau suchen, die seinen Vorzüge und seinen beruflichen Erfolg zu schätzen weiß. Eine reifere Frau, die selbst finanziell unabhängig ist, sieht ihn sicherlich in einem anderen Licht. Und sexuell? Da entwickeln sich Männer und Frauen eigentlich genau entgegengesetzt. Während Männer ihre Sturm- und Drangzeit in den Zwanzigern erleben, will eine Frau erst ab den Vierzigern ihre Sexualität voll und ganz ausleben und genießen.

Junge Frauen profitieren daher durchaus von der Erfahrung eines deutlich älteren Partners. Es macht ihnen Spaß, zu experimentieren, die eigene Lust zu entdecken und seine anzustacheln und ihn mit ihrem unschuldigsten Lächeln um den Finger zu wickeln. Sie genießen seine Großzügigkeit und schenken ihm dafür ihre Bewunderung. Junge Frauen finden es klasse, ihrem Partner intellektuell auf Augenhöhe begegnen zu können. Denn auf dieser Ebene sind sie gleichaltrigen Männern weit voraus. Er labt sich an der ansteckenden Jugendlichkeit seiner Partnerin und tut alles, um für sie fit und attraktiv zu bleiben. Wunderbar, dass sie sich so herrlich ergänzen und gegenseitig glücklich machen!

Älterer Mann mit jungem Ding? Okay, aber umgekehrt?

Vielleicht haben wir uns mittlerweile daran gewöhnt, dass ein älterer Mann eine Beziehung zu einer Frau unterhält, die rein rechnerisch seine Tochter sein könnte. Aber umgekehrt? Die Zahl älterer Frauen, die einen jungen Mann nicht nur ins Bett, sondern auch in ihr Leben lassen, nimmt zu. Anerkennung in der Gesellschaft? Leider Fehlanzeige! Ein Mann darf das, aber eine Frau macht so etwas einfach nicht. Was für ein Klischee!

Studien bestätigen eine andere Entwicklung: 33 Prozent der Frauen ab Vierzig würden gerne einen deutlich jüngeren Mann treffen. Frauen jenseits der 40 entdecken nach Kindern, Haushalt und Teilzeitjob ihre Sexualität wieder neu und haben Lust darauf, sie auszuleben und auszukosten. Und nicht nur das. Sie starten im Beruf wieder durch, verdienen ihr eigenes Geld, sind unabhängig und selbstbewusst. Sie wissen was sie wollen und was nicht – und sagen das auch! Viele junge Männer fahren genau darauf ab, träumen davon, reife Frauen kennenlernen und verführen zu dürfen.

Ältere Männer kommen damit oft nicht zurecht – für die jungen Wilden von heute ist eine selbstbewusste Frau nichts Bedrohliches oder gar Abstoßendes. Ganz im Gegenteil. Viele junge Kerle stehen auf reife Frauen, weil sie sie gerade deshalb so anziehend und verführerisch finden. Ein knackiger, aufmerksamer junger Kerl, der sie emotional anspricht, sie auf Händen trägt und sexuell befriedigen kann passt hierfür doch perfekt. Was ist daran verwerflich oder gar berechnend?

Niemand kann sich sicher sein, dass eine 29-Jährige nicht nur am Geld ihres 33-jährigen Partners interessiert ist und von seinem Status profitieren will. Und es ist doch ebenso denkbar, dass ein Mann an einer Frau seines Alters ausschließlich sexuelles Interesse hat, obwohl ihr seine Worte den Himmel versprechen.

Der Kraft der Liebe vertrauen

Apropos Sex? Erfüllenden Sex gehört zu einer glücklichen Beziehung bestimmt dazu. Das Alter und ein junger knackiger Körper sind dafür jedoch nicht ausschlaggebend. Erfüllende Erotik wächst mit der Vertrautheit beider Partner, ihrer emotionalen Nähe und letztendlich ihrer Liebe zueinander. Und diese tiefe, innere (Anziehungs-) Kraft lohnt es, sich zu bewahren. Sie ist vom Alter der Partner völlig unabhängig. Jede Liebe hat eine Chance verdient! Es liegt allein an den Menschen, was sie daraus machen.

Damit die Liebe von Dauer sein kann und die Beziehung bei einem großem Altersunterschied funktioniert, müssen die Partner miteinander im Gespräch bleiben und sich darüber austauschen, was sie von ihrer Beziehung erwarten. Wenn einer nur unverbindlichen Sex möchte, der andere aber von einer gemeinsamen Familie träumt, müssen sich beide fragen, inwieweit sie bereit sind, Kompromisse einzugehen. Wenn keine Klarheit besteht, wird kein Sex der Welt – und sei er noch so heiß – eine unglückliche Beziehung retten können. Und umgekehrt, wird eine tiefe Liebe nicht an Kraft verlieren, wenn der Sex mit der Zeit in den Hintergrund treten sollte. Liebe lässt sich an vielen Dingen fest machen – aber bestimmt nicht am Alter.