9. Juli 2025
Niederbayern

Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus?

(ra) Zum Tag der Arbeit am 1. Mai machten sich SPD-Bundestagskandidat Dennis Schötz und DGB-Regionsgeschäftsführer Andreas Schmal im Gespräch ein Bild über den aktuellen Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Corona-Jahr 2021 in der Region. Dennis Schötz erkundigte sich, wie auf den Umstand, dass es vor Ort derzeit mehr Lehrstellen als Bewerber gebe, reagiert werden müsse.

Dennis Schötz – Foto: Max-Josef Kuchler

Vor allem das Handwerk – für Schötz eine der wichtigsten Branchen im Land – kämpfe seit langem mit fehlenden Nachwuchskräften und dem demografischen Wandel. Gerade in Zeiten von Corona würden nun fehlende Berufsmessen und ein Rückgang der Betriebspraktika als weiteres Erschwernis hinzukommen. Für den Bundestagskandidaten ist es wichtig, sich nun nicht weiter abhängen zu lassen, um als ländliche Region im „Rennen um die besten Köpfe“ konkurrenzfähig zu bleiben.

Besonders wichtig ist es Dennis Schötz auch, dass Betriebe nun keine Ausbildungsplätze streichen, um der momentan schwierigen Situation Rechnung zu tragen. Nur durch gute Ausbildungen können wir zukünftiges Fachkräftepotenzial sichern. DGB-Geschäftsführer Andreas Schmal zufolge würden diesbezüglich Kampagnen relativ wenig helfen. Für einen Arbeitsplatzsuchenden ginge es unterm Strich immer darum, ob es sich um einen tarifgebundenen Betrieb handelt, wie hoch das Ausbildungsgehalt ist und wie weit sich der Arbeitsplatz vom Wohnort letztlich befindet. Viele Bewerber um einen Arbeitsplatz ginge es unter anderem darum, ob er sich später im Berufsleben einen BMW oder einen Renault Twingo leisten könne. Im Handwerk bestehe außerdem das Problem, dass manche Arbeitsbedingungen die Bewerber noch abschrecken.

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Im Vier-Augen-Gespräch ging es auch darum, wie im ländlichen Raum, wo niedrige Löhne kein reines Randphänomen seien, das Auseinanderdriften der Einkommen bei den Menschen in Niederbayern abgemildert werden könne. Als ersten Schritt müsse „der
Staatsregierung in München beigebracht werden, dass es jenseits der Donau überraschenderweise weiter geht und der Bayerische Wald dazu gehört“, so Andreas Schmal.

Um zu verhindern, dass junge Menschen, die aufgrund ihrer Arbeit oder Ausbildung in die Städte ziehen mussten, nicht wieder zurückkommen, müssen sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region geboten werden – „mit besten Rahmenbedingungen“. Wichtig sei auch der Erhalt der Berufschulen im Landkreis. Für Dennis Schötz ist es unverzichtbar, dass die berufliche Bildung mit ihrer Vielfalt an Bildungsangeboten in der Region weiter gestärkt wird: „jeder und jede wird gebraucht“. Es ginge vor allem darum, ob gute Arbeitsplätze vorhanden sind und junge Leute gehalten werden: „Gute Arbeitsplätze müssen auch gute Leute finden“. Hierbei sei auch die Infrastruktur, ob analog oder digital, entscheidend.

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DGB-Geschäftsführer Andreas Schmal war es ein Anliegen zu betonen, dass die Digitalisierung nicht nur Risiken berge, sondern auch Chancen biete, dass sich Arbeitskräfte wieder in der ländlichen Region ansiedeln. Deshalb bestünde kein Grund, um nun ins „ewige Jammertal“ zu versinken. Deutschland sei extrem gut aufgestellt. Das zeige auch, dass die Automobilkonzerne ihre Batterieproduktion hierzulande aufbauen. Es ginge nun besonders darum, den Bürgern die Angst und Sorgen zu nehmen, die durch den unaufhaltsamen sozial-ökologischen Transformationsprozess einen Stellenabbau befürchten: „Es wird anders sein, aber es wird nicht wesentlich schlechter sein.“ Darüber waren sich Dennis Schötz und DGB-Geschäftsführer Andreas Schmal einig. Das ganze Gespräch kann unter schoetzdennis.de nachgehört werden.