Jusos Straubing fordern eine sofortige Evakuierung von Moria
(ra) Bei ihrer ersten Vorstandssitzung nach den Corona-Beschränkungen am Samstag haben die Jusos im Unterbezirk Straubing die Planungen für das verbleibende Jahr getroffen. Im Rahmen dessen beschäftigten sie sich mit der gegenwärtigen Lage in Moria und ebenfalls den Auswirkungen der Corona-Krise in der Region und vor allem auf den Bereich im Öffentlichen Dienst.

Dabei begrüßen die Jusos, dass insbesondere zu Beginn des Lockdowns viel Aufmerksamkeit auf sogenannte systemrelevante Berufe gelenkt wurde, die ganz zentral für das gesellschaftliche Zusammenleben stehen. Von vielen Seiten wurde den Beschäftigten im Öffentlichen Sektor applaudiert, doch konkrete Verbesserungen vor allem seitens der Arbeitgeberseite seien bis heute nicht passiert. „Die jüngst angelaufene Tarifrunde für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommune zeigt einmal wieder, dass das Beifallklatschen seitens der Arbeitgeber auch in Straubing nur einer Showveranstaltung glich und nicht mehr als heiße Luft war“, so der stellvertretende Juso-Bezirksvorsitzende Lukas Reichhardt.
Juso-Vorsitzender für Stadt und Landkreis Julian Guggeis erklärt dabei: „Dass der öffentliche Dienst unser Land am Laufen hält, sollte auch ganz klar im Tarifergebnis deutlich werden. Gerade die Situation für junge Beschäftigte sollte für die Zukunft von besonderer Bedeutung sein und deutlich verbessert werden.“ Dabei gilt es vor allem die Vergütungen für Auszubildende, Praktikanten und Studierende um 100 Euro pro Monat anzuheben, wobei zusätzlich die Ausbildungsbedingungen für Dual Studierende endlich auch tarifiert werden sollen. „Doch Wertschätzung bedeutet auch eine vernünftige und zukunftsfähige Lebensplanung zu ermöglichen, weshalb wir insbesondere eine Übernahmegarantie für alle Auszubildenden als unumgängliches Ergebnis der Tarifrunde sehen“, so Lukas Butterworth weiter.
Außerdem beschäftigten sich die Jusos mit der gegenwärtigen Lage in Moria: „In Moria brennt das Flüchtlingslager. Knapp 13.000 Menschen stehen nun vor einer noch hoffnungsloseren Situation. Als sicherer Hafen ist es uns besonders wichtig, hier konkret zu helfen und Menschen auch bei uns in Straubing unterzubringen“, so Vorstandsmitglied Mia Füllner. „Wir appelieren in diesem Zusammenhang an den neuen Bayerischen Städtetagspräsidenten und Straubings Oberbürgermeister Pannermayr. Er soll sich als Vertreter eines sicheren Hafens bei seinen christlich-sozialen Parteifreunden endlich vehement für eine Politik im christlichen Sinne einzusetzen, damit die Geflüchteten in Moria sofort evakuiert werden. Die Abwehrhaltung des Bundesinnenministers aus Angst vor den neuen Nazis im blauen Gewand ist unmenschlich und einer christlichen Partei nicht im Ansatz würdig“, so Juso-Stadtverbandsvorsitzender Marvin Kliem.