21. April 2025
Landkreis Straubing-Bogen

Starkregen: Mühlen im Bereich Mitterfels in Gefahr – Bewohner evakuiert – Update 4

(jh) Seit dem frühen Nachmittag sind Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren aus dem nahezu gesamten nordöstlichen Landkreis Straubing-Bogen im Einsatz. Während die Stadt Straubing und das übrige Landkreisgebiet vom Starkregen verschont blieben, bekamen die Gemeinden Rattenberg, Mitterfels, Hunderdorf, Haselbach, Neukirchen und Konzell einiges ab. Die Wassermassen führten nicht nur zu Überschwemmungen von Straßen. Auch zahlreiche Keller stehen unter Wasser. Zur Zeit liegen uns nur punktuelle Informationen vor.

Der Deutsche Wetterdienst hat für Mittwochnachmittag vor allem für den Südosten und Osten des Freistaates Gewitter und Starkregen angekündigt. Sie fielen unterschiedlich aus: Im Landkreis Rottal-Inn wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Starke Überflutungen werden auch im Landkreis Regen gemeldet. Kinder einer schwäbischen 7. Realschulklasse wurden im Rahmen einer Bootsfahrt am Schwarzen Regen vom Unwetter überrascht. Ein Teil der Schüler mussten von einer kleinen Insel gerettet werden, zwei Mädchen wurden leicht verletzt. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war an der Unfallstelle, unter anderem wurden mehrere Hubschrauber angefordert. Schließlich hatten die Ausflügler noch Glück im Unglück, die Bootsfahrt hätte weit schlimmere Folgen haben können.

Update Mittwoch, 1. Juni 21.30 Uhr:
Wie vor wenigen Minuten aus Feuerwehrkreisen zu erfahren war, hat sich wohl die Situation in weiten Teilen des nordöstlichen Landkreises etwas entspannt, jedoch zeichne sich momentan ein Einsatzschwerpunkt an der Menach im Marktgemeindebereich Mitterfels ab. Sowohl in Stegmühle, als vor allem auch in der historischen Talmühle bahnt sich eine Überflutungsgefahr an. Der Pegel der Menach steigt aktuell sehr schnell an und verlässt das Bachbett. Mit Sandsäcken, die unter anderem vom Kreisbauhof in Parkstetten gefüllt und von dort aus mit Einsatzfahrzeugen zu den Weilern transportiert werden, soll die Gefahr eingedämmt werden.

Im Landkreis Rottal-Inn: Tausende Haushalte über Nacht ohne Stromversorgung. Wie die Bayernwerk AG mitteilte, sind im Zuge der Hochwasserkatastrophe im Landkreis Rottal-Inn derzeit rund 9.000 Haushalte in der Region ohne Stromversorgung. Obwohl vereinzelt durch Schaltmaßnahmen Wiederversorgungen in Teilbereichen stattfinden, werden viele tausend Haushalte in den betroffenen Kommunen auch über Nacht ohne Stromversorgung sein. Die Hochwassersituation verhindert aktuell vielerorts den Zugang zu Trafostationen oder anderen Infrastruktureinrichtungen wie Umspannwerken. Da zudem kein detaillierter Überblick über die Hochwassersituation rund um die Netzinfrastruktur zu erlangen ist, können auch aus Sicherheitsgründen vielfach keine Zuschaltungen stattfinden.

Update Mittwoch, 1. Juni 21.50 Uhr:
Eine traurige Mitteilung erreicht uns aus dem Landkreis Rottal-Inn: Gegen 20.30 Uhr wurden von Einsatzkräften der Feuerwehr drei Leichen in einem Haus in Simbach am Inn aufgefunden. Nähere Umstände sind derzeit noch nicht bekannt. Die Kriminalpolizeiinspektion Passau hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Update Mittwoch, 1. Juni um 22.30 Uhr:
Der Pegel im Oberlauf der Menach fällt. Momentan befindet sich der Scheitel im Bereich Mitterfels und zieht weiter in Richtung Bogen. In Talmühle konnte das historische Gebäude durch Sandsäcke gesichert werden. Die Bewohner des Nachbargebäudes musste jedoch evakuiert werden. Im Bereich der Talmühle wurde eine befahrbare Holzbrücke über die sonst ruhige Menach von den Fluten weggerissen.

Update Donnerstag, 2. Juni um 0.05 Uhr:
In Julbach (Landkreis Rottal-Inn) wurde am Mittwoch gegen 21.30 Uhr eine tote Frau aus einem Bach geborgen. Es ist damit das vierte Todesopfer im Zusammenhang mit dem Hochwasser im Landkreis Rottal-Inn. Die tote Frau hing über einen Baumstamm in einem Bach. Nähere Umstände sind noch nicht bekannt. Die Kriminalpolizeiinspektion Passau hat die weiteren Ermittlungen übernommen.