Der Meister kommt: „Spiele gegen Dresden sind immer heiß!“
(ra) Der Meister kommt! Wenn am Samstag um 19 Uhr der amtierende Titelträger Dresdner SC bei den Roten Raben gastiert, ist mit einer bestens gefüllten, brodelnden Ballsporthalle zu rechnen und mit einem hochklassigen, packenden Match. Denn Vilsbiburg gegen Dresden – das ist einer der großen Klassiker im deutschen Frauen-Volleyball.
Ungezählte Male schon standen sich die Kontrahenten aus Niederbayern und Sachsen gegenüber, mehrfach in Endspielen um die Deutsche Meisterschaft bzw. den DVV-Pokal. Legendäre Fünf-Satz-Dramen elektrisierten die Fans und sind bis heute unvergessen.
Das ist der Rahmen einer sportlichen Rivalität, in der die Favoritenrolle meist bei Dresden lag – erst recht in den letzten drei Jahren, als der DSC stets den Titel holte und sich zudem dauerhaft als deutsches Aushängeschild in der Champions League etablierte. Doch es war immer eine Spezialeigenschaft der Roten Raben, das Top-Team von Trainer Alexander Waibl mindestens in enge Spiele zu verwickeln und – ob in der Ballsport-, der alten Vilstalhalle oder auch auswärts in der Margon-Arena – gerne auch mal niederzukämpfen.
[the_ad id=“8892″]„Spiele gegen Dresden sind immer heiß“, bekräftigt Chefcoach Jonas Kronseder. Mangelnde Spannung ist auch diesmal nicht zu erwarten, zumal der DSC in dieser Saison nach einem enormen personellen Umbruch bis dato nicht die Dominanz der letzten Jahre verströmt. In der Liga sind die Sächsinnen derzeit nicht die Nr. 1, sondern als Tabellendritter der erste Verfolger des Spitzenduos Schwerin/ Stuttgart. Die Klasse des Vilsbiburger Gegners ist freilich groß genug, um im weiteren Saisonverlauf noch ganz oben anzugreifen: Zuspielerin Mareen Apitz, Diagonalangreiferin Liz McMahon oder Libera Myrthe Schoot gehören auf ihren Positionen zum Besten, was die Bundesliga zu bieten hat.
Nach Einschätzung von Trainer Kronseder werde es „extrem wichtig“ sein, „dass wir mit dem Aufschlag viel Druck machen“. Denn wenn die Dresdnerinnen ohne Druck annehmen und ihr Spiel aufziehen könnten, werde es für jeden Gegner schwierig, sie zu stoppen. Kronseder hofft, dass sich sein Team so präsentiert wie in den letzten beiden Sätzen des CEV Cup-Spiels gegen Stara Pazova (3:1): „Wir müssen so anfangen wie wir am Mittwoch aufgehört haben und von Beginn an hellwach sein.“
Im Klassiker gegen den DSC kann der Coach mit einer Ausnahme auf sein komplettes Team zurückgreifen. Die Japanerin Naoko Hashimoto muss wegen Knieproblemen weiterhin passen, US-Girl Lauren Plum übernimmt wie zuletzt das Zuspiel. Ansonsten sind alle Raben an Bord und heiß auf das Match gegen den Meister.
Im übrigen waren nicht nur Kerley Becker und Co. unter der Woche im internationalen Einsatz, sondern auch ihr morgiger Gegner: Zum Auftakt der Champions League unterlag Dresden zu Hause vor 2.800 Zuschauern dem türkischen Club-Weltmeister Eczacibasi VitrA Istanbul mit 0:3.