Rekordzahlen: Nach Lockdown boomt Urlaub in Englmar
(ra) Im Juli verbuchte das sportliche Bergdorf 46.263 Übernachtungen – ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Tourist-Information Sankt Englmar am Donnerstag bekanntgibt. Noch erfreulicher ist die Zahl der Gästeankünfte: Hier verzeichnete Sankt Englmar in diesem Juli 9.289 Gäste – das sind vier Prozent mehr als im Vorjahresmonat und so viele wie noch nie zuvor in einem Juli.

Die durchschnittliche Verweildauer der Englmarer Gäste betrug fast fünf Tage (4,98) und damit ist auch höher als der Durchschnitt der letzten Jahre, die Bettenauslastung liegt bei 62 Prozent. Dieser Wert stimmt besonders zuversichtlich, nachdem er vor sieben Jahren noch bei nur etwa 33 Prozent lag. Bedingt durch eine gewisse Marktbereinigung, aber vor allem das kontinuierliche Werben um und das Umsorgen von Gästen hat zu dieser äußerst erfreulichen Entwicklung geführt.
Während des Corona-Lockdowns kam der Tourismus in Sankt Englmar völlig zum Erliegen. Im April und Mai tendierten die Übernachtungszahlen mit 140 beziehungsweise 4.383 Übernachtungen fast gegen Null (ein Rückgang von 99,5 beziehungsweise 82,1 Prozent im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten). Dass während des Beherbergungsverbots überhaupt Übernachtungen zu verzeichnen waren, ist auf Geschäftsreisende und Arbeiter zurückzuführen.
Nachdem ab dem 30. Mai wieder touristische Übernachtungen erlaubt waren, verbuchte man im Juni immerhin wieder 27.396 Übernachtungen (minus 26 Prozent im Vergleich zum Juni 2019) und 6.625 Gästeankünfte (minus 27 Prozent).
Berücksichtigt man, dass der übernachtende Tourismus nur die eine Hälfte der touristischen Wertschöpfung im „Urlaubs- und Freizeitzentrum des Bayerischen Waldes“ stellt – ein etwa ebenso großer Teil wird in den großen Freizeiteinrichtungen generiert – ist Sankt Englmar, zumindest für den Moment, mit einem blauen Auge davongekommen. Der Juli war einer der besten der vergangenen fünfzehn Jahre.
Auffällig, aber eigentlich zu erwarten, waren die vielen neuen Gäste, die erstmals Urlaub im Bayerischen Wald gemacht haben. Sankt Englmar hat viel zu bieten und ist gerade im Bereich familienfreundlicher Angebote im Beherbergungs- und Freizeitbereich führend. Auch für Urlaubsmotive, wie Wandern und Mountainbiken bietet Sankt Englmar perfekte Rahmenbedingungen. So wundert es nicht, dass viele Gäste überrascht von dem vielfältigen Angebot in der Urlaubsregion waren und natürlich hofft man auch, dass man den einen oder die andere auch als Stammgast gewinnen konnte. Daran wurde und wird vor Ort von allen Beteiligten nach Kräften gearbeitet.
„Viel dazu beigetragen haben die Freizeitanbieter ebenso wie die Gastgeber“, so Astrid Piermeier von der Tourist-Info Sankt Englmar. Diese haben die Corona-Krise genutzt, um ihre Betriebe auf Vordermann zu bringen, haben Renovierungsarbeiten durch- und Neuerungen eingeführt, für die im Normalbetrieb weder Zeit noch Raum gewesen wäre. Viele haben über die sozialen Medien (Stamm-)gäste daran teilhaben lassen, so dass zumindest der virtuelle Kontakt nie abgerissen ist. Mit vielen informativen, nachdenklichen, fröhlichen Beiträgen haben die Betriebe so Lust aufs Wiederkommen gemacht. Daneben wurden Hygiene- und Abstandskonzepte entwickelt, die Gästen und Mitarbeitern Sicherheit geben und so einen beinahe reibungslosen Neustart nach dem Lockdown ermöglicht haben, erklärt Piermeier weiter. Die Tourist-Info hat aber trotz oder gerade wegen der guten Zahlen an die Gastgeber appelliert, auch weiterhin so konsequent auf die Hygiene- und Abstandsregeln zu achten, damit die Region mit ihren zahlreichen Gästen von Corona-Infektionen weitestgehend verschont bleibt. Somit könnte Sankt Englmar tatsächlich langfristig von der Krise profitieren.