Großer Kampf der Roten Raben ohne Lohn: Pokal-Aus im Tiebreak
(ra) Kronseder hat das DVV-Pokal-Halbfinale bei Allianz MTV Stuttgart nach großem Kampf und zwischenzeitlicher 2:0-Satzführung am Ende mit 2:3 (25:23, 25:17, 18:25, 13:25, 8:15) verloren. Damit stehen die Gastgeberinnen im Endspiel von Mannheim im Januar 2017, wo sie auf den Schweriner SC treffen, der das andere Semifinale in Potsdam glatt mit 3:0 gewann.

Die Raben müssen nun einerseits die Enttäuschung über das hauchdünne Ausscheiden verarbeiten, können aber andererseits auf eine Leistung aufbauen, die zumindest in den ersten beiden Sätzen für den weiteren Saisonverlauf zu beträchtlichen Hoffnungen berechtigt.
Vor 1.720 Zuschauern in der SCHARRena waren die Vilsbiburgerinnen im „Spiel des Jahres“ von Beginn an hellwach. Coach Kronseder hatte in der Anfangsformation Lena Stigrot auf Diagonal gestellt sowie Keao Burdine und Srna Markovic auf Außen, so entwickelte sich im 1. Satz ein packendes Match mit mehrfach wechselnder Führung (aus Raben-Sicht 4:1, 7:8, 18:13, 20:21), ehe die Gäste nervenstark den 1. Satzball zum 25:23 verwerteten.
Im 2. Durchgang rieben sich die Zuschauer mehr und mehr die Augen, denn nach anfänglichem Gleichstand (6:6) trumpfte der Außenseiter aus Niederbayern furios auf, lag zwischenzeitlich mit 21:12 vorn und machte wenig später in Person von Keao Burdine mit dem 25:17 das 2:0 nach Sätzen perfekt.
Im 3. Satz meldete sich der Favorit zurück. Stuttgart zog über 8:5 auf 18:9 davon, die Raben verkürzten zwar noch einmal auf 22:17, doch mit 25:18 tüteten die Allianz- Damen diesen Abschnitt ein und zeigten sich im 4. Satz deutlich überlegen, dieser endete 25:13. Beim Stand von 11:4 musste überdies Raben-Libera Saana Koljonen mit Verdacht auf Rückenverletzung raus, ihre Position übernahm zunächst Isabelle Liebchen und im Entscheidungssatz Srna Markovic.
Im Tiebreak erwischte Vilsbiburg trotz dieser improvisierten Aufstellung und des psychologisch ungünstigen Spielverlaufs den besseren Start, führte mehrfach, das letzte Mal mit 8:7. Dann allerdings riss der Faden bei den Raben, und die nun unwiderstehlich agierenden Allianz-Damen gaben keinen einzigen Punkt mehr ab. Das Ergebnis: 15:8 und damit 3:2 für Stuttgart. Vilsbiburg blieb für eine phasenweise großartige und insgesamt äußerst leidenschaftliche Leistung unbelohnt.
Coach Jonas Kronseder war gleichermaßen stolz auf diese Vorstellung wie enttäuscht über das Ergebnis. „Zwei Sätze lang haben wir Stuttgart komplett dominiert, da ist alles so aufgegangen, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte er kurz nach Spielende. Die Verletzung von Saana Koljonen sei sehr unglücklich gewesen, und im 5. Satz, so der Trainer, „sind wir dann aus einer Rotation nicht mehr herausgekommen“.
Die nächste Aufgabe wartet schon am Sonntag auf die Roten Raben. Dann treten sie im Bundesliga-Auswärtsspiel beim USC Münster an.