5. Juli 2025
Straubing

Internationale Arbeit am Wissenschaftszentrum – Auch Doktorantin aus Australien

(ra) Hochdeutsch, Niederbayrisch, norddeutscher Zungenschlag sowie österreichische Töne sind bei Studenten, Wissenschaftlern und Mitarbeitern des Wissenschaftszentrum Straubing inzwischen ganz normal. Aber auch englischsprachige Studenten haben Straubing schon entdeckt. „Der internationale Austausch in der Wissenschaft ist immens wichtig“, so Prof. Dr. Volker Sieber und nennt als Beispiel denn Aufenthalt der 23-jährigen Sonya Tadrowski aus Australien.

Sonya Tadrowski aus Brisbane beschäftigte sich am Wissenschaftszentrum Straubing für ihre Doktorarbeit mit Enzymen für die Grundchemikalie und Bio-Kraftstoff-Zutat Isobutanol. Bild: Wissenschaftszentrum Straubing
Sonya Tadrowski aus Brisbane beschäftigte sich am Wissenschaftszentrum Straubing für ihre Doktorarbeit mit Enzymen für die Grundchemikalie und Bio-Kraftstoff-Zutat Isobutanol. Bild: Wissenschaftszentrum Straubing

Immer öfters sind andere Sprachen und neue Dialekte zu hören, wie zum Beispiel Englisch mit australischem Akzent. Grund dafür sind die engen wissenschaftlichen Verbindungen zum Beispiel an die University of Queensland in Brisbane, die Professor Dr. Volker Sieber vom TUM-Lehrstuhl für Chemie Biogener Rohstoffe seit Jahren intensiv pflegt. So verbrachte zum Beispiel die 23-jährige Sonya Tadrowski aus Brisbane (Australien) bis Ende Oktober für vier Monate in Straubing, um sich für ihre Doktorarbeit mit Enzymen für die Grundchemikalie und Bio-Kraftstoff-Zutat Isobutanol zu beschäftigen.

Am Beispiel fon Sonya Tadrowski meint Prof. Dr. Volker Sieber: „Der internationale Austausch in der Wissenschaft ist immens wichtig. Gerade der Austausch von jungen sowie von etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt Impulse für neue Projekte in der Spitzenforschung. Gerade hier in Straubing beschäftigen wir uns mit Themen, die Menschen auf allen Kontinenten betreffen. Im Zuge einer nachhaltigen und klimaschonenden Wirtschaftsweise ist es wesentlich, Grundchemikalien zunehmend aus nachwachsenden Rohstoffen, also aus Biomasse, herzustellen. Unser Ziel ist es, technische Prozesse zu entwickeln, die es erlauben, Grundstoffe für die Chemieproduktion und Feinchemikalien effizient und wirtschaftlich aus Biomasse herzustellen sowie neue relevante Stoffe zu etablieren.“

Und Prof. Dr. Sieber weiß schwärmt noch weiter: Der intensive akademische Austausch mit der „School of Chemistry & Molecular Biosciences“ der University of Queensland in Brisbane ist ein gutes Beispiel für eine gewinnbringende, internationale Kooperation. Sonya Tadrowski forscht zu Hause in Australien im Bereich der Enzym-Katalyse, also mit lebenden Zellen, die durch Stoffwechsel biochemische Prozesse durchlaufen. „Wir wollen mit unserer Forschung die Herstellung von Bio-Kraftstoffen verbessern“, hatte ihm die junge Bio-Chemikerin erklärt und ergänzte: „Ich konzentriere mich dabei auf fünf Enzyme, die bei der Synthese von Isoutanol eine wichtige Rolle spielen. Isoutanol ist neben Ethanol ein wichtiger Bestandteil von Bio-Kraftstoffen. In Straubing stehen mir dafür Technologien zur Verfügung, die wir in Brisbane nicht haben.“ Prof. Dr. Sieber weißt, dass Sonya Tadrowwski die Zeit in Straubing sehr genossen hatte, vor allem die Sommerzeit mit den Gäubodenfest und dem milden Wetter.

Internationale Kontakte werden intensiviert

Der Austausch mit der University of Queensland (UQ) wird auch im Bereich der Lehre intensiviert. So soll im neu einzurichtenden Bachelor Biotechnologiestudiengang in Straubing ein Austauschprogramm mit einem entsprechenden Studiengang an der UQ eingerichtet werden, der es den Studenten beider Einrichtungen ermöglich, für ein Semester an die jeweilig andere Universität zu gehen.

Am Wissenschaftszentrum Straubing betreiben Wissenschaftler grundlagenorientierte Forschung und technologische Entwicklungen zu Nachwachsenden Rohstoffen. Forschungsschwerpunkte sind dabei die chemisch-stoffliche Nutzung und die energetische Verwertung, sowie ökonomische Aspekte rund um die Erzeugung, Vermarktung und Verwendung von Nachwachsenden Rohstoffen. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Regenerative Energiesysteme, die Verwertung von Reststoffen, die Tiefen- und oberflächennahe Geothermie sowie Solarenergie. Die akademische Ausbildung am Wissenschaftszentrum Straubing erfolgt im Rahmen von Masterarbeiten und Promotionen sowie im Masterstudiengang „Nachwachsende Rohstoffe“ und im Bachelorstudiengang „Nachwachsende Rohstoffe“.

Das Studium der „Nachwachsenden Rohstoffe“ am Wissenschaftszentrum Straubing ist ein gemeinsamer Studiengang der Technischen Universität München und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Die Studierenden lernen, dass es Alternativen für fossile Rohstoffe und Energieträger gibt, mit denen das Klima und die Umwelt geschont werden können. Auch viele Güter des täglichen Lebens werden aus Erdöl hergestellt, wie Kunststoffe, Pharmazeutika, Kosmetika und Lebensmittelzusatzstoffe. Die Studierenden am Wissenschaftszentrum Straubing können aktiv dazu beitragen, dass in Zukunft viele dieser Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden.

Wer sich für die Studiengänge am Wissenschaftszentrum Straubing interessiert, kann sich ausführlich unter der Telefonnummer 0 94 21/ 18 71 66, per Email studienberatung@wz-straubing.de und www.wz-straubing.de informieren.